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Interview
„2023 werden wir mehr Chancen für Zinshauskäufe bekommen“
Im Jänner 2022, als weder der Ukraine-Krieg noch zehn Prozent Inflation absehbar waren, sagte Michael Schmidt zu GEWINN: „Wehtun würden bei der Finanzierung von Immobilien ein Euribor von zwei Prozent und ein Aufschlag der Banken von ein bis zwei Prozentpunkten.“
GEWINN: Wir haben das Zinsniveau erreicht, von dem Sie vor einem Jahr erwarteten, dass es wehtut. Wie groß sind die Schmerzen?
Schmidt: Wir sind sogar über diesem Niveau. Das tut natürlich weh. Meine größte Angst waren immer die steigenden Zinsen. Deshalb haben wir aber auch viel gemacht, um uns die niedrigen Zinsen abzusichern, z. B. sind wir auf Fixzinskredite umgestiegen. Zum Glück. Das ist jetzt unsere Stärke, und wir erwarten auch keine großen Probleme, wenn die Zinsen weiter steigen werden.
GEWINN: Das ist erfreulich für 3SI, aber nicht jeder in der Branche hat sich abgesichert. Die steigenden Zinsen bremsen den gesamten Markt. Das Angebot steigt, die Käufer sind zurückhaltend.
Schmidt: Ja, 2023 werden uns die Zinsen am meisten beschäftigen. Ich bin aber seit über 20 Jahren am Markt und habe immer wieder Phasen der Zurückhaltung erlebt. In der Finanzkrise 2008 war es ähnlich wie heute, auch wenn nicht alles vergleichbar ist. Damals ist das Angebot an Zinshäusern ebenfalls gestiegen. Plötzlich waren wieder Objekte am Markt, die jahrelang nicht angeboten wurden, weil keiner verkaufen musste. Jetzt ist es ähnlich. Es kommen Häuser auf den Markt, weil Firmen verkaufen müssen, darunter sind auch sehr gute Objekte im ersten Bezirk. Man kann gar nicht sagen, dass diese Häuser jetzt billiger angeboten werden. Die waren vorher einfach nicht am Markt. Da schlagen wir natürlich gerne zu. Wir sind sehr eigenkapitalstark und kaufen und bauen weiter. Das ziehen wir durch.
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