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Einfach besser anlegen mit Martin Maier
25 Jahre EZB: jede Menge Arbeit zum Jubiläum
Am 1. Juni 1998 wurde die Europäische Zentralbank gegründet, womit ein entscheidender Schritt in Richtung Währungsunion getan wurde. Mit 1. Jänner 1999 folgte dann die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro als Buchgeld und die EZB wurde mit der Durchführung einer einheitlichen Geldpolitik betraut.
Seither wurde das gewagte Projekt bereits mehrmals totgesagt: in der Finanzkrise und noch viel mehr in der sogenannten Eurokrise, als die Währungsunion an den überbordenden Schulden von Mitgliedsländern wie Griechenland, Italien oder Portugal zu zerschellen drohte. Trotz massiver Kritik konnte sich die Europäische Zentralbank, damals geleitet von Mario Draghi, auch aus dieser schwierigen Situation befreien.
Doch nachdem die EZB 25 Jahre den Kampf mit vielfältigen Krisen erfolgreich überstanden hat, muss die Zentralbank jetzt erstmals das tun, wofür sie 1998 gegründet wurde: hohe Inflation bekämpfen. Während die Geldpolitik seit der Gründung für eine überwiegend stabile und geringe Inflation gesorgt hatte, ja teilweise sogar gegen zu geringe Inflation vorgehen musste, haben die Notenbanker die im Herbst 2021 einsetzende Inflationsentwicklung lange Zeit unterschätzt und erst spät, aber dann mit rapiden Zinsanhebungen reagiert.
Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob die EZB auch dieses Mal ihr Ziel erreichen und die Inflation auf die langfristig angepeilten zwei Prozent drücken kann.