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Konjunktur

Äpfel und Birnen in der Inflationsmessung

Von Hans-Jörg Bruckberger

28.05.2024
Foto einer Hand mit einem Apfel und einer Birne drauf
© mdworschak - GettyImages.com
Abbildung Chart: Zwei divergierende Inflationsmaße in den USA

Die Welt wartet auf Zinssenkungen der Fed. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Inflation. Genau hier beginnen die Schwierigkeiten. Welche Werte zieht man heran? Neben der allgemeinen ­Inflationsrate, die die Veränderung der Verbraucherpreise misst (CPI), gibt es die Kerninflation (Core CPI), die die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise ausschließt. Es gibt aber selbst hier ­verschiedene Berechnungsarten. 

„Als erste Inflationsdatenpunkte, die ­jeden Monat veröffentlicht werden, ­neigen CPI und Core CPI dazu, Märkte zu bewegen“, schreibt die DWS in einer Analyse. Heutzutage würden sich die meisten Ökonomen und Zentralbanker aber eher auf Messgrößen der persönlichen Konsumausgaben (PCE) konzentrieren. CPI basiert auf Umfragen, die Gewichte von Waren und Dienstleistungen werden nur relativ selten angepasst, was laut DWS aktuell zu einer Verzögerung von 24 Monaten führt. Die Gewichte für das PCE-Maß spiegeln hingegen relativ schnell Substitutionseffekte (wenn Verbraucher zu billigeren Waren und Geschäften wechseln) ­wider, da sie darauf basieren, was die Verbraucher tatsächlich kaufen. Aktuell sind die beiden Indikatoren jedenfalls recht unterschiedlich (siehe Grafik). „Das heißt natürlich nicht, dass die Fed nun voreilig ihren Sieg über die Inflation verkünden sollte“, meint die DWS: „Die Fed tut gut daran, geduldig zu sein.“ 

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