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Banken jetzt zu Schnäppchenpreisen!© Andrii Sedykh - GettyImages.com, Bildbearbeitung: GEWINN

Die interessantesten Bankenaktien

Banken jetzt zu Schnäppchenpreisen!

Banken zählen zu den größten Profiteuren der steigenden Zinsen und sind noch dazu aktuell sehr günstig bewertet.

Von Hans-Jörg Bruckberger und Martin Maier

31.01.2023
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Die anhaltend niedrigen Zinsen in den vergangenen Jahren waren für die meisten Banken eine Art „Rosskur“, weil die Margen, insbesondere im klassischen Einlagen- und Kreditgeschäft, in der „Zinswüste“ weggeschmolzen sind. Doch viele Banken gehen aus dieser Kur gestärkt hervor, weil sie gezwungen waren, ihre Kosten an die gesunkenen Margen anzupassen, um zu überleben.

Und so treffen derzeit viele erschlankte Banken auf saftige Zinsen, die ihnen wieder richtig Geld in die Kassen spülen. Die Folge: „Trotz aktueller Herausforderungen sind die Banken weltweit so profitabel wie zuletzt vor der Finanzkrise 2008. Für das Jahr 2022 wird die durchschnittliche globale Eigenkapitalrendite in der Branche zwischen 11,5 Prozent und 12,5 Prozent liegen und damit so hoch sein wie seit 2007 nicht mehr“, stellt eine aktuelle Bankenstudie des Unternehmensberaters McKinsey & Company fest.

Zinsanstieg bringt Ertragsplus

Dabei konnten Banken der Analyse zufolge 2022 in allen Geschäftsfeldern mit Ausnahme des Investmentbankings ihre Erträge steigern (dazu später noch mehr). „Banken profitieren bei steigenden Zinsen im Kerngeschäft von höheren Zinsmargen“, bestätigt Aaron Alber, Aktienanalyst bei der Raiffeisen Bank International. Das sollte den Aktien im aktuellen Marktumfeld theoretisch Auftrieb geben. Denn historisch betrachtet bewegen sich Bankenaktien tendenziell mit den Zinsen in dieselbe Richtung. Das zeigt auch eine Auswertung von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege von J.P. Morgan Asset Management: Die Korrelation zwischen der Aktienkursentwicklung im Bankensektor und der Rendite der US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit liegt demnach bei 0,6. Ein Wert von 1,0 würde bedeuten, dass sich Aktienkurse und Anleiherenditen komplett deckungsgleich bewegen, ein Wert von minus 1,0 würde einen gegenläufigen Verlauf bedeuten.

Prompt reduzierten Shortseller ihre Wetten auf fallende Kurse bei Bankenaktien bereits deutlich. Laut einer Auswertung des Finanzdatenanbieters S3 Partners sind die weltweiten „Short-Wetten“ im Bankensektor gegen Jahresende 2022 binnen 30 Tagen um zehn Prozent oder 6,3 Milliarden Dollar auf 56,4 Milliarden Dollar zurückgegangen. Allein bei der US-Großbank Bank of America wurden Short-Wetten um 940 Millionen Dollar reduziert.

Abbildung Chart: Nach zehn Jahren „Dürre“ bringt 2022 eine Trendwende - Profitabilität von Banken im Zeitverlauf
Die durchschnittliche Rentabilität von Banken erlebte in der globalen Finanzkrise einen dramatischen Einbruch, von dem sich die Branche bis heute nicht ganz erholen konnte. Doch aktuell steigt die Profitabilität wieder.

Shortseller ziehen sich zurück

Dieser Trend könnte anhalten: „Da die Zentralbanken in absehbarer Zeit noch kein Ende ihrer Zinserhöhungen signalisieren, sollten wir damit rechnen, dass weitere Short-Wetten beendet werden“, sagte S3-Experte Ihor Dusaniwsky noch vor dem Jahreswechsel dem deutschen „Handelsblatt“. 2022 waren die Short-Wetten gegen Bankaktien freilich profitabel: Die Profianleger erzielten laut dem Experten mit dieser Form der Investments eine durchschnittliche Rendite von 21,6 Prozent. Bevor eine Rallye im Bankensektor ihre Gewinne auffrisst, werden wohl viele Shortseller aussteigen und wenig Widerstand leisten, wenn verstärkt Anleger einsteigen, die auf wieder steigende Kurse setzen. Das wiederum kann die Dynamik am Markt beschleunigen. Tatsächlich haben Bankenaktien zuletzt, wie der gesamte Aktienmarkt, bereits deutlich zugelegt. „Europäische Bankaktien haben sogar eine signifikante Outperformance erzielt“, sagt Hans Engel, Senior Analyst für globale Aktien bei der Erste Group.

Abbildung Chart: Bewertung von Banken seit Jahren rückläufig
Im Durchschnitt werden Banken trotz der guten Aussichten derzeit an der Börse – sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern – unter ihrem Buchwert gehandelt.

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