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FTX-Betrugsskandal
Bitcoin-Milliardär Sam Bankman-Fried schuldig gesprochen
Die Geschworenen brauchten überraschenderweise nur vier Stunden, um über die sieben verschiedenen Punkte der Anklage wegen Finanzbetrugs gegen Sam Bankman-Fried, den Gründer der Kryptobörse FTX, zu beraten. Nach den vorangegangenen 15 Prozesstagen und umfangreichen Zeugenaussagen hatten sie offenbar genug gehört und gesehen, um den als Wunderkind gefeierten Unternehmer in allen Anklagepunkten schuldig zu sprechen. Ihm droht jetzt eine Haftstrafe von bis zu 110 Jahren.
Aufstieg und Fall in nur vier Jahren
Mit dieser raschen Verurteilung endet das Drama vom sagenhaften Aufstieg und Fall von Sam Bankman-Fried und der von ihm erst 2019 gegründeten Kryptobörse FTX. Nur kurze Zeit nach der Gründung wuchs die Handelsplattform für digitale Assets zu einem der größten Anbieter mit Millionen von Kunden und Milliarden von Dollar an Kundengeldern. Sie galt als die Zukunft der Kryptobranche – ein Hightech-Angebot eines brillanten Krypto-Nerds. Sam Bankman-Fried, der in Finanzkreisen durch sein äußerst legeres Auftreten und den markanten Lockenkopf besonders auffällig war, wollte laut eigenen Angaben eine neue Ära einleiten, in der der Kryptomarkt staatlich geregelt und damit endlich zum Mainstream werden sollte.
Doch im November 2022 wurde eine Bilanz veröffentlicht, die der Kryptoinformationsplattform Coindesk zugespielt worden war. Daraus ging hervor, dass Alameda, der Schwester-Hedgefonds von FTX, der von Bankman-Fried bereits vor der Kryptobörse gegründet worden war, außer einer Handvoll illiquider Token, die er selbst emittiert hatte, kaum Vermögenswerte hielt.