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Börse: Diese Branche stellt heuer alles in den Schatten
Im Kampf gegen die Bären haben die Bullen heuer zurückgeschlagen. Eine Branche hat Anlegern dabei am meisten Freude bereitet.
© Bet_Noire – GettyImages.com

Aktien im Aufwind

Börse: Diese Branche stellt heuer alles in den Schatten

Das Jahr 2023 verläuft aus Anlegersicht bislang erfreulich. Einige Technologie- und Industriewerte feierten ein spektakuläres Comeback. Eine ganz andere Branche fällt aber besonders positiv auf – und das könnte noch länger so bleiben.

Von Hans-Jörg Bruckberger

31.01.2023
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Der Jahresauftakt an den Börsen ist mehr als geglückt: Der DAX liegt heuer bereits rund acht Prozent im Plus, beim S&P 500 sind es immerhin fünf Prozent. Einzelne Werte haben freilich ein Vielfaches davon erzielt. Der Chipriese Nvidia etwa liegt seit Jahresbeginn bereits rund 30 Prozent im Plus, bei Netflix sind es 24 Prozent und beim Mischkonzern General Electric (GE) rund 27 Prozent.

Insgesamt fällt beim Blick auf die bislang größten Kursgewinner im noch so jungen Börsenjahr 2023 im amerikanischen Leitindex aber vor allem eine Branche positiv auf: die Reiseindustrie.
Nicht weniger als vier der Top-sechs-Aktien von diesen 500 im Index enthaltenen sind der Reisebranche zuzuordnen und fünf der Top Ten. Angeführt wird die Liste der größten Kursgewinner des bisherigen Jahresverlaufs im S&P 500 von Carnival. Die Aktie des Kreuzfahrtriesen liegt Year-to-Date 32 Prozent im Plus. Auch die beiden großen Konkurrenten Royal Caribbean Cruises und Norwegian Cruise Line rangieren mit jeweils rund 24 Prozent plus unter den größten Kursgewinnern an der Wall Street.

Kreuzfahrer melden sich zurück

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass etwa Carnival immer noch 85 Prozent unter dem Hoch aus dem Jahr 2018 notiert, so weiß man, dass diese Branche arg gebeutelt wurde. Tatsächlich ist sie in einen geradezu perfekten Sturm geraten: Im Zuge der Coronapandemie sackten die Kurse von Carnival und Royal Caribbean in kürzester Zeit um mehr als 80 Prozent ab. Kaum hatten sie sich etwas erholt, kam mit den steigenden Treibstoffpreisen der nächste Tiefschlag: Von Frühjahr 2020 bis Frühjahr 2022 verteuerte sich eine Tonne Schweröl des Typs IFO 380 auf dem Weltmarkt von durchschnittlich rund 160 US-Dollar auf 760 Dollar. Nun verbraucht ein großes Kreuzfahrtschiff wie „Harmony of the Seas“ von Royal Caribbean Cruises mindestens 150 Tonnen Sprit – pro Tag, wohlgemerkt! Prompt fand die Erholung der Branche ein abruptes Ende: Die Konzerne mussten neuerlich eine Gewinnwarnung aussprechen und die Aktien testeten 2022 erst wieder ihre Tiefstände.

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