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Einfach besser anlegen mit Martin Maier
„Cash ist langfristig nicht King“
Sparern werden derzeit Zinsen geboten, wie man sie hierzulande schon sehr lange nicht mehr gesehen hat: Über drei Prozent für täglich fällige Sparguthaben sind da keine Seltenheit, wie der GEWINN-Sparzinsenvergleich zeigt. Und wer bereit ist, sein Sparguthaben für zwei oder drei Jahre zu binden, bekommt dafür zwar nicht unbedingt einen viel höheren Zinssatz, kann sich aber zumindest für diesen Zeitraum das aktuelle Zinsniveau sichern. Das sieht aus Sicht von Sparern, die jahrelang so gut wie gar keine Zinsen für ihr Erspartes erhalten haben, sehr vernünftig aus.
Doch bei all der Freude über die hohen Zinsen sollte man zwei Punkte nicht vergessen. Erstens: Die Zinsen werden längerfristig nicht so hoch bleiben, erste Zinssenkungen der EZB werden bereits für das erste Halbjahr erwartet. Das wird sich auch in geringeren Sparzinsen niederschlagen. Dann stellt sich wieder die Frage, wohin nur mit dem Geld – auch wenn man diesen Zeitpunkt mittels Festzinsanlage hinauszögert. Häufig wird auch einfach vergessen, das Geld vom dann möglicherweise schlecht verzinsten Sparbuch einer attraktiveren Anlageform zuzuführen. Und zweitens sind selbst die aktuell hohen Zinsen nicht ausreichend, um damit die Inflation auszugleichen. So verliert das Geld über die Zeit massiv an Kaufkraft. „Cash ist langfristig nicht King“, meint daher John Bilton von J.P. Morgan Asset Management und rät, langfristig die Chancen am Kapitalmarkt, etwa über gemischte Portfolios, zu nutzen.