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Vans
Comeback des Mutterschiffs
Chrysler Voyager, Renault Espace, Ford Galaxy und dann? SUV killed Family-Star – so lässt sich in etwa das Schicksal der noch in den Nullerjahren weit verbreiteten Raumgleiter besingen. Die Attraktivität der kreuzbraven Familienbusse hielt so lange, bis sich die ersten mehrheitstauglichen SUVs ins Blickfeld der gequälten Familienväter und verzweifelten Hausfrauen schoben – im übertragenen Sinn so etwas wie die Option auf ein Abenteuerdress statt mit Hundehaaren und halbgeschmolzenen M&Ms dekorierter Funktionskleidung.
Die neue Verlockung machte dem Van so schnell den Garaus, dass sein Verschwinden auf dem Markt kaum bemerkt wurde. Preis-Oberligisten wie VW-Bus oder Mercedes V-Klasse konnten sich in die Nische der Businessshuttles und Großraumtaxis retten. Inzwischen ist aber auch ohne SUV-Bashing klar: Die Hochsitze bieten drinnen bei Weitem nicht so viel Platz, wie sie außen beanspruchen. Der gesellschaftliche Rutsch zu mehr demonstrativer Zweckmäßigkeit beschert dem Van eine kleine Renaissance, die wieder neue spannende Modelle hervorbringt.
Luke, ich bin dein Vater
Einen passenderen Namen als Staria hätte Hyundai für sein mutiges Van-Konzept kaum finden können. Besonders vorne spielt der Neunsitzer optisch ein Sci-Fi-Spektakel ab, auf das selbst George Lucas stolz sein könnte. Das durchgehende Lichtband, die stramm sortierten Leuchtwürfel an den Flanken, die flächendeckende 3D-Struktur des Kühlergrills – wer auf der Straße gerne Aufmerksamkeit erregt, ist im Staria gut aufgehoben.
Drinnen läuft die Show etwas konservativer ab, zumindest, sofern man das aktuelle Cockpit-Setup von Hyundai aus anderen Modellen schon kennt, also viel Digitalisierung, aber schlau eingebettet und mehr auf der funktionalen Seite als Techie-Spielzeug. Mit der Option auf Relax-Sitze in Reihe zwei oder satten 5.000 Litern Ladevolumen bei von allen Stühlen geräumtem Fond in der Cargo-Variante werden Komfort und Platzangebot gleichwertig berücksichtigt. Dazu kommt der Auferstehungsbonus der meisten Neo-Vans – sie fahren sich nicht mehr wie Kleinlaster, sondern bieten das knackige Handling eines Pkws. Bevor ab Jahresmitte ein Benzin-Hybrid nachrückt, gibt es noch Staria-Bestände mit 2,2-Liter-Dieselmotor zu 177 PS, die Tarife starten bei 59.490 Euro.