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Interview mit Gabriel Felbermayr
„Das sind doch alles keine neoliberalen Raubzüge!"
GEWINN: Die Sorge ist groß, dass es generell zu einer Wirtschaftskrise kommt ...
Felbermayr: Wir haben ein schweres Jahr 2023 vor uns mit einer milden Rezession im industriellen Bereich, aber für apokalyptische Prophezeiungen ist kein Anlass gegeben. Auch wenn die Industrie anfangs um 2,2 Prozent schrumpfen sollte – sie hat sehr gute Jahre gehabt, das ist aufzuholen. Und insgesamt wird Österreichs Wirtschaft mit 0,2 oder 0,3 Prozent in der positiven Wachstumszone bleiben, das ist nicht schlecht. Und 2024 wird es spürbar besser, auch für die Industrie.
GEWINN: Das klingt gut, aber die Inflation frisst vieles vom Positiven weg.
Felbermayr: 2022 lag die Inflation im Schnitt bei 8,5 Prozent, sie wird im neuen Jahr auf 6,5 Prozent absinken. Damit sind wir aber weiterhin dramatisch weit weg vom Ziel der Notenbanken mit zwei Prozent. Also: Für eine Entwarnung ist es noch zu früh. Die Preissteigerungen werden relativ hoch bleiben. Dazu kommt, dass 2023 die realen Nettolöhne deutlich zulegen, das stützt den Konsum.
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