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„Das sind doch alles keine neoliberalen Raubzüge!"
„Bei den Arbeitsmarktreformen geht es ja nicht um neoliberale Raubzüge, sondern um Schritte der Vernunft.“: Gabriel Felbermayr, Wifo-Chef
© GEWINN

Interview mit Gabriel Felbermayr

„Das sind doch alles keine neoliberalen Raubzüge!"

Nie zuvor war die Unsicherheit, wie es mit der Konjunktur weitergehen wird, so groß. Im Interview von GEWINN-Herausgeber Georg Wailand mit Gabriel Felbermayr, dem Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts, gab es klare Aussagen. Mit der frohen Botschaft, dass es Österreich in den letzten Jahren gelungen ist sich besser zu entwickeln als Deutschland. Im ersten Quartal 2023 werden wir, im Unterschied zu unseren Nachbarn, konjunkturell in der Wachstumszone verbleiben.

Von Georg Wailand

02.01.2023
Exklusiv für GEWINN-Abonnenten

GEWINN: Die Sorge ist groß, dass es generell zu einer Wirtschaftskrise kommt ...

Felbermayr: Wir haben ein schweres Jahr 2023 vor uns mit einer milden Rezession im industriellen Bereich, aber für apokalyptische Prophezeiungen ist kein Anlass gegeben. Auch wenn die Industrie anfangs um 2,2 Prozent schrumpfen sollte – sie hat sehr gute Jahre gehabt, das ist aufzuholen. Und insgesamt wird Österreichs Wirtschaft mit 0,2 oder 0,3 Prozent in der positiven Wachstumszone bleiben, das ist nicht schlecht. Und 2024 wird es spürbar besser, auch für die Industrie.

GEWINN: Das klingt gut, aber die Inflation frisst vieles vom Positiven weg.

Felbermayr: 2022 lag die Inflation im Schnitt bei 8,5 Prozent, sie wird im neuen Jahr auf 6,5 Prozent absinken. Damit sind wir aber weiterhin dramatisch weit weg vom Ziel der Notenbanken mit zwei Prozent. Also: Für eine Entwarnung ist es noch zu früh. Die Preissteigerungen werden relativ hoch bleiben. Dazu kommt, dass 2023 die realen Nettolöhne deutlich zulegen, das stützt den Konsum.

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