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Aktienmarkt Deutschland
Deutschland: Das Ende vom „Wirtschaftswunder“?
Da ist vom „kranken Mann am Main“ und von toxischen Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft die Rede, von einer „technischen“ Rezession und einer Stagflation, von ernsten Standortproblemen, von schwindender Wettbewerbsfähigkeit, einer mühsamen Bürokratie sowieso, doch die Börse weist trotz allem neue Rekordhöchststände auf. Der DAX konnte die 16.000er-Hürde überwinden, zeigt ein ansehnliches Plus von 14 Prozent seit Jahresbeginn und bleibt wenig beeindruckt von den Kassandrarufen und Weltuntergangspropheten (siehe Chart unten). Wieder einmal hat sich der Aktienmarkt seinen eigenen Weg gebahnt. Blicken die Börsianer nun über das wirtschaftliche Wellental hinweg und ignorieren sie die negativen Rahmenbedingungen, oder bricht der Optimismus bald weg?
Technische Rezession
Derzeit stottert zwar der Weltwirtschaftsmotor generell, und auch die größten Wirtschaftsmächte müssen mit bescheidenen realen Wachstumsraten leben, aber eine Rezession im Vorzeigeland Deutschland ist doch eine unangenehme Sache. Wohl nur eine „technische“ Rezession, also gerade einmal ein kleines Minus in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen, aber eben eine Rezession.
Nach dem Rückgang um 0,4 Prozent im vierten Quartal 2022 folgte ein Vierteljahr mit einem Minus von 0,1 Prozent und zuletzt eine schwarze (oder rote?) Null. Also genau genommen wirklich eine Minirezession, und die Ökonomen des renommierten IWF (Internationaler Währungsfonds) erwarten für das gesamte Kalenderjahr 2023 gerade einmal ein kleines Minus von 0,3 Prozent.
Hat nun Deutschland seine Hausaufgaben nicht erfüllt, oder gibt es nur eine kurze Verschnaufpause mit einer Neuorientierung vor dem nächsten Aufschwung? Wie oben angedeutet sollte man zwischen globalen Belastungsfaktoren und hausgemachten Problemfeldern unterscheiden, auch wenn sie sich manchmal überschneiden.
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