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Kommer spricht Klartext
Die langen Durststrecken des Factor Investings
Factor Investing, also das regelbasierte Übergewichten sogenannter Faktorprämien wie beispielsweise Value und Small Size in einem Aktienportfolio, hat in der Vergangenheit über hinreichend lange Zeiträume zu einer Mehrrendite gegenüber „marktneutralem“ Investieren geführt. Marktneutral bedeutet an dieser Stelle, dass die Marktkapitalisierung einer Aktie als Gewichtungskriterium im Portfolio herangezogen wird. (In der Fachliteratur wird die Bezeichnung „marktneutral“ anders verwendet als in diesem Beitrag und bezeichnet dort in der Regel Long-Short-Strategien, die zum Ziel haben, das Gesamtmarktrisiko zu eliminieren.)
Das Risiko, gemessen an der Volatilität (Schwankungsintensität der Renditen), war bei Factor Investing etwa gleich groß wie bei marktneutralem Investieren. Die Einschränkung „hinreichend lang“ muss in diesem Zusammenhang betont werden, da eine gegebene Faktorprämie nicht in jedem Jahr und nicht einmal über jeden Drei-, Fünf-, Zehn- oder im schlechtesten Fall sogar 20-Jahre-Zeitraum positiv sein muss. Das ist für die Anwender von Factor Investing zwar nicht erfreulich, muss aber letztlich so sein, weil die mit Faktorprämien erzielbare Mehrrendite sonst ja risikofrei erzielbar wäre – dann wäre sie jedoch schon längst wegarbitriert, weil alle auf den Zug aufspringen würden.
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