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E-Autos
Die neue Auto-Macht
Nirgendwo wird die Macht der chinesischen Autoindustrie eindringlicher präsentiert als auf der Shanghai Motor Show. Von den dort zuletzt gezählten 58 heimischen Pkw-Marken mussten sich die meisten gar nicht die Mühe machen, ihren Namen in westlicher Schrift anzuführen, weil unsere Märkte für sie gar nicht von Interesse sind. Womit auch schon einer der Gründe für die langjährige China-Absenz in Europa genannt ist: Die Hersteller konnten kaum die Nachfrage in der eigenen Hemisphäre abdecken. Ein weiteres Hindernis war die Fertigungsqualität: Spätestens mit den für die Produktion in der Volksrepublik erzwungenen Joint Ventures mit europäischen Marken wurden die dafür notwendigen Prozesse aber Gemeingut. Inzwischen werden sie von den meisten Herstellern mit höchster Perfektion umgesetzt.
Das beste Aktiv-Instrument, die Chinesen vom europäischen Markt fernzuhalten, war aber zweifellos die EU-Abgasnorm. Mit der von der EU beschlossenen E-Mobilität und ihrer zumindest auf dem Papier definierten Emissionsfreiheit ist dieser Riegel jedoch gefallen. Wobei die fernöstliche Supermacht hier auf mehreren Ebenen gewinnt: Sie hat die staatliche Förderung für die Anschaffung von E-Autos im vergangenen Jahr eingestellt und setzt nun verstärkt auf technologieoffene Lösungen mit Augenmerk auf CO2-Vorteile in der Gesamtbilanz aus Herstellung, Betrieb und Entsorgung oder Recycling statt nur lokale Emissionsreduzierung während der Nutzung – in den Fokus rücken hier etwa auch Wasserstoff und E-Fuels.
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