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Diese Austro-Unternehmen würden vom Wiederaufbau der Ukraine profitieren
Paul Pichler, Vice President der LLB Invest Kapitalanlagegesellschaft und Manager des LLB Aktien Österreich: „Österreichische Player haben Erfahrung in Osteuropa und teilweise eine starke Marktposition in ihren Nischen.“
© Outline Pictures/Christoph J. Heinzel

Interview Paul Pichler

Diese Austro-Unternehmen würden vom Wiederaufbau der Ukraine profitieren

Die Wiener Börse hat heuer ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Ein Friede in der Ukraine könnte für weiteren Aufwind sorgen, meint der Manager des Aktien-Österreich-Fonds der LLB. 

Von Hans-Jörg Bruckberger

18.03.2025

Der russische Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 hat die Börse Wien schwer erschüttert. Aus gutem Grund: Zahlreiche Unternehmen erwirtschaften einen großen Teil ihrer Umsätze in Osteuropa, nicht wenige waren auch in Russland aktiv, gegen das in der Folge Sanktionen verhängt wurden. Nach Jahren schwacher Performance und entsprechend günstiger Bewertung kam 2025 aber wieder Leben in die Bude. Der Wiener Leitindex ATX ließ im bisherigen Jahresverlauf internationale Börsenbarometer wie den DAX oder den S&P 500 alt aussehen. Fondsmanager Paul Pichler glaubt, dass ein Friede in der Ukraine bei heimischen Aktien den nächsten Turbo zünden könnte.

GEWINN: Als Manager eines Österreich-Fonds hatte man es in der jüngeren Geschichte ja nicht leicht. Aber plötzlich ging die Post ab. Der ATX liegt heuer schon rund 15 Prozent im Plus. Freut man sich da umso mehr? 

Paul Pichler: Natürlich ist das erfreulich. Es gibt ja immer so Phasen, wo der Markt in die eine oder andere Richtung vielleicht auch etwas übertreibt, und jetzt schlägt das Pendel eben wieder in die andere Richtung um. Allerdings muss man die vermeintlich schlechte Entwicklung der Vergangenheit schon auch relativieren. 

GEWINN: Inwiefern? 

Pichler: Anders als beim deutschen Leitindex DAX fließen in den ATX ja keine Dividenden ein. Die sind aber gerade für Investoren an der Börse Wien ein wesentlicher Faktor, da es hier einige Unternehmen gibt, die gute Dividendenzahler sind. Diese Ausschüttungen berücksichtigt der ATX-Total-Return-Index, und der hat sich langfristig sehr wohl gut entwickelt! 

GEWINN: Wir hängen ja traditionell stark an Osteuropa dran, was bei Ausbruch des Ukrainekriegs eine Hypothek war. Jetzt entwickelt sich die CCE-Region aber wirtschaftlich recht erfreulich, wächst stärker als Westeuropa. Wenn dann auch noch ein Friedensabkommen in der Ukraine zustande kommen sollte, könnte das nicht ein Turbo für heimische Aktien werden? 

Pichler: In der Tat wäre das für die gesamte Region erfreulich und auch für die Börse Wien. Die ATX-Unternehmen erzielen trotz diverser erfolgter Rückzüge aus Russland immer noch rund 65 Prozent ihrer Umsätze in CEE! Wobei das Sentiment und auch das Wachstum ja schon jetzt wieder besser geworden sind. Ein Ende des Ukrainekriegs würde natürlich die Stimmung noch wesentlich verbessern und wohl auch internationale Investoren wieder verstärkt anlocken. Es gäbe darüber hinaus aber auch eine direkte Komponente, wie heimische Aktien profitieren könnten. 

GEWINN: Welche wäre das? 

Pichler: Nach Ende dieses verheerenden Kriegs steht ja ein gigantischer Wiederaufbau in der Ukraine an. Und da könnten einige österreichische Unternehmen stark mitmischen und profitieren.

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