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Wussten Sie das?
Diese Kultschlapfen kann man auch an der Börse kaufen
Sommer, Strand, Sonnenschein – da darf ein Accessoire nicht fehlen: Es gibt wohl auch hierzulande relativ wenige Menschen, die sie nicht zumindest schon einmal getragen haben. Ein Paar wiegt zwischen 400 und 500 Gramm, besteht aus einer Gummimischung und kostet gleich einmal an die 30 Euro (unter 14 Euro spielt sich selbst bei den einfachsten Ausführungen nichts ab). Die Rede ist von Havaianas, den legendären brasilianischen Flip-Flops. Diese halten trotz zahlreichen Billigkopien und relativ einfacher Beschaffenheit bemerkenswerterweise ihren Preis.
Erfunden und patentiert wurden sie Anfang der 1960er-Jahre, wobei das Design von den Zori inspiriert wurde, den klassischen japanischen Strohsandalen, die traditionell einen Zehensteg besitzen. Der Rest ist Geschichte, und zwar eine Erfolgsgeschichte: 200 Millionen Paar dieser Schlapfen werden weltweit verkauft – pro Jahr, wohlgemerkt. In Brasilien dominieren sie den Plastikschlapfen-Markt mit einem Marktanteil von 80 Prozent. Von drei Brasilianern kaufen im Schnitt nicht weniger als zwei pro Jahr ein Paar Havaianas (der Name wird übrigens vom portugiesischen Wort für die Einwohner Hawaiis abgeleitet). Ursprünglich wurden die Gummisandalen fast ausschließlich an Brasiliens ärmere Bevölkerung verkauft, heute gehören sie zur trendigen Grundausstattung auf den Stränden dieser Welt und sind somit eine Marke mit globaler Strahlkraft.
Ein wilder Ritt an der Börse
Hergestellt werden die Kultschlapfen von dem brasilianischen Unternehmen Alpargatas S.A.. Dieses wiederum ist börsennotiert. Die Aktie ist in ihrem Preis allerdings weniger beständig als das Produkt. Von 2018 bis 2021 erlebte sie einen regelrechten Hype, der Kurs schnellte von weniger als zehn brasilianischen Real auf mehr als 60 in die Höhe. Dann folgte allerdings ein Absturz, vor Kurzem war der Kurs wieder einstellig. Zuletzt wurde aber immerhin wieder der „Zehner“ im Kurs zurückerobert, sodass, wie es scheint, eine gewisse Bodenbildung stattgefunden hat.
Hinter der Hochschaubahnfahrt der Aktie stecken selbstverständlich fundamentale Gründe. Das Geschäftsjahr 2022 verlief für Alpargatas enttäuschend, man war hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Der Konzernumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent auf 4,18 Milliarden brasilianische Real (751,1 Millionen Euro), Kostensteigerungen und negative Einmalbelastungen sorgten allerdings dafür, dass das Ergebnis deutlich zurückging. Der Nettogewinn verringerte sich gegenüber 2021 um mehr als 80 Prozent.
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