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Strategie: Urlaub für Selbstversorger
Ferienwohnung, Baumhaus oder Luxuschalet
Der Blick auf die Wintersaison ist im Tourismus durchwachsen: Die allgemeine Teuerung schlägt sich auch bei Liftpässen und Hotelraten nieder. Vor allem Preise in den Restaurants und auf den Skihütten haben merklich angezogen. Der Kostenschock macht bei den Konsumenten somit nicht gerade Lust auf Skiurlaub. Werden sich das die Gäste überhaupt noch leisten können? Zur wirtschaftlichen Unsicherheit kommen für die Hotelbetreiber weitere Hürden dazu: Die Energiekosten für ihre Häuser und Spas sind enorm, und qualifizierte Arbeitskräfte fehlen an allen Ecken und Enden. Unter diesen Vorzeichen boomt der Urlaub für Selbstversorger in Ferienhäusern oder Apartments, denn für den Betreiber ist er nicht so personalintensiv – und für den Urlauber schonen Selberkochen und eigene Getränke im Kühlschrank das Budget enorm. Gerade in dieser Sparte haben drei heimische Tourismusbetriebe ihre Hausaufgaben besonders emsig gemacht.
Alps Resorts auf Marktführer-Kurs
„Bis jetzt waren wir der Hidden Champion, nun treten wir aber aus dem Schatten heraus“, erklärt Thomas Payr, CMO von Alps Resorts, Österreichs führendem Anbieter von Urlaub in Ferienhaus, Chalet und Apartment und der ersten Adresse, wenn es um touristische Vermietung und Vermarktung von Ferienimmobilien geht. Das private Unternehmen der Familie Gerhard Brix (senior und junior) mit Zentralen in Tirol und der Steiermark setzt seit 2011 auf unabhängigen Urlaub für Selbstversorger, gepaart mit gezielten Serviceleistungen wie z. B. Frühstückskorb oder Privatkoch. Mittlerweile gibt es 35 Ferienresorts und insgesamt 7.000 Betten im alpinen Raum (Steiermark, Salzburg, Kärnten, Tirol und Bayern). Ein Konzept, das sich auch in Pandemiezeiten bewährt, wie Payr untermauert: „Wir sind auf dem besten Weg, Österreichs größter Beherberger zu werden und die Austria-Trend-Hotelgruppe mit ihren insgesamt 7.000 Gästebetten zu überholen.“
Das Angebot reicht von gemütlichen Ferienwohnungen bis hin zu überkompletten Luxuschalets mit eigenen Spas und Pools. Alps Resorts ist Betreiber der Resorts mit Schlüsselhoheit, die einzelnen Standorte sind im Besitz verschiedener Eigentümer (auch bekannt als Buy-to-let-Modell). Der gemanagte Umsatz wuchs von 160.000 Euro 2011 auf 17 Millionen Euro 2019 sowie 21 Millionen im Coronajahr 2020 und wird 2022 voraussichtlich die 30-Millionen-Euro-Grenze knacken (mit 650.000 Nächtigungen). In den stilleren Zeiten des Lockdowns wurden die Expansionspläne vorangetrieben.
Im Sommer 2022 eröffnete das Glamping Village in Kötschach-Mauthen in Kärnten – als erste Anlage Österreichs mit ausschließlich Luxuszelten sowie ganzjährig bewohnbaren Mobilheimen und Baumhäusern. Im Dezember folgten acht weitere Ferienanlagen in Saalbach, Reith bei Kitzbühel, St. Martin im Salzburger Lammertal, Montafon in Vorarlberg, Schladming, Mariapfarr im Lungau, Planneralm und Kreischberg. Beim Ferienpark Kreischberg kehrt Alps Resorts an seine Ursprünge zurück und wertet den Standort mit zusätzlichen 19 luxuriösen Poolvillen samt privaten Spas, Saunas und/oder beheizbaren Außenpools auf.
2023 eröffnen weitere Ferienanlagen am Wörthersee, im Zillertal, in Rauris, in Oberndorf bei Kitzbühel und auf der Turracher Höhe. „Bis nächsten Sommer ergänzen wir weitere 120 bis 150 Wohneinheiten mit 500 bis 700 Betten. Dann haben wir das stille Match gewonnen und die Austria Trend Hotels endgültig überholt“, freut sich Thomas Payr. Er nennt eine Gesamtinvestitionssumme von 150 Millionen Euro für 2023.