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Porträt: Karl Haider, Semperit
Gummi geht immer
Wer den Namen Semperit hört, denkt zumeist an Autoreifen. Ganz falsch ist das auch nicht, denn die Reifen werden immer noch produziert, aber eben längst nicht mehr von Semperit. Bereits 1985 wurde der Geschäftsbereich an den deutschen Automobilzulieferer Continental verkauft. Dass das in der Wahrnehmung vieler Österreicher immer noch nicht angekommen ist, sieht Vorstandsvorsitzender Karl Haider zwiespältig. „Semperit-Reifen sind nach wie vor sehr beliebt. Prinzipiell ist das eine gute Sache, die uns ja keinesfalls schadet. Aber natürlich wäre es mir lieber, wenn man uns mit unseren aktuellen Produkten assoziieren würde. Schließlich gehören wir fast überall zu den Top-drei-Anbietern der Welt oder sind sogar Marktführer.“
Von Handläufen bis Skifolien
Dass Semperit mit der anhaltenden Verknüpfung als Reifenhersteller deutlich unter Wert geschlagen wird – immerhin erwirtschaftet die global tätige Unternehmensgruppe mit 16 Produktionsstandorten in über 100 Ländern einen Umsatz von 779,8 Millionen Euro –, zeigt eine Reise durch die vielfältige Produktwelt. So finden sich etwa Semperit-Dichtungsprofile in vielen Fenstern, Türen und Fassaden, und auch die Railpads, die als Vibrations- und Geräuschdämpfer unter den Schienen von Zügen eingesetzt werden, stammen aus einem Werk des österreichischen Traditionsbetriebs. Besonders beeindruckend: Wer in einem Einkaufszentrum, am Flughafen oder in einer U-Bahn-Station die Rolltreppe benutzt, kommt ebenfalls mit Semperit in Kontakt. Denn jeder dritte Handlauf von Rolltreppen weltweit wird von dem börsennotierten Unternehmen hergestellt.
Weitere Produktbeispiele sind in Hochdruckreinigern oder Kränen verbaute Schläuche, Seilbahnringe an Skiliften, Folien in Skiern und Snowboards oder die Gummibänder zum Antrieb von Pistenraupen. Zum Portfolio gehören zudem Förderbänder, die beispielsweise in Minen die Rohstoffe transportieren. „Semperit ist also auch abseits der Reifen viel stärker im Alltag der Menschen verankert, als man glauben würde“, schmunzelt Haider.
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