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Heizölalternative
Heizen mit Mais
Eine bahnbrechende Erntemaschine, entwickelt vom etablierten steirischen Maschinenbauer Ascon3 und mit 250.000 Euro vom Land Steiermark unterstützt, ermöglicht erstmals das Sammeln und Verwerten von Maisspindeln. Während die Maiskörner geerntet werden, verrotten die Kolben häufig auf den Äckern. Das wollte die Unternehmenstochter von Steirerkraft-Produzent Alwera nicht weiter hinnehmen und hat nun auf Initiative des Landwirts Harald Tschiggerl einen Prototyp zum Aufsammeln, Reinigen und Sortieren der Spindeln während der Ernte entwickelt. „Diese Technologie ist nicht nur ein Gewinn für die Landwirtschaft, sondern ein bedeutender Schritt in Richtung einer autarken und klimafreundlicheren Energieversorgung“, ist der Landwirt überzeugt. Denn: Maisspindeln besitzen einen hohen Energiegehalt, vergleichbar mit 600 Litern Heizöl pro Hektar Mais. Auf die steirischen Anbauflächen hochgerechnet, könnten 36 Millionen Liter Heizöl ersetzt und etwa ein Drittel des regionalen Bedarfs für die Beheizung von Gebäuden und kleinen Gewerbebetrieben gedeckt werden. Zudem haben Untersuchungen des Instituts für Prozess- und Partikeltechnik der TU Graz gezeigt, dass beim Verrotten der Spindeln genauso viel CO₂ freigesetzt wird wie bei ihrer Verbrennung, womit die thermische Nutzung keine zusätzliche CO₂-Belastung verursacht. Die Entwicklung soll ab dem nächsten Jahr international verfügbar sein.