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Immobilien: Fallen jetzt die Preise?© KangeStudio - GettyImages.com; jroballo - GettyImages.com; Bildbearbeitung: EDGE Project/Georg Zumbulev

Steigende Zinsen, mehr Angebot, weniger Nachfrage

Immobilien: Fallen jetzt die Preise?

Nach den Boomjahren steht der Markt für Wohnungen und Häuser vor einer Zeitenwende. Welche Verkäufer jetzt unter Druck kommen, wo Verhandlungsspielraum besteht und welche Faktoren Österreich vor stark fallenden Preisen schützen.

Von Michael Kordovsky und Robert Wiedersich

03.01.2023
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„Das war eine preisliche Vollbremsung!“ So beschreibt Matthias Reith die Si­tuation am heimischen Wohnimmobilienmarkt. Was der Ökonom der Raiffeisen Bank International meint, zeigt sich in den Preisdaten der Nationalbank. Seit 2005 steigen die Preise ohne Unterbrechung. Das ist der längste Aufwärtszyklus in der westlichen Welt. Doch nun könnte der Boom enden. Im dritten Quartal 2022 – neuere Zahlen gibt es aktuell noch nicht – reichte es nur noch für ein Miniwachstum, die Preise ­stag­nierten praktisch.

Ein ungesunder Mix aus schnell steigenden Zinsen und zurückgehender Nachfrage sorgt für Verunsicherung bei Verkäufern und Käufern. Dabei war das vergangene Jahr eigentlich alles andere als schlecht, sogar außergewöhnlich gut: „Wir haben nochmals eine zweistellige Preissteigerung von elf Prozent gesehen“, sagt Reith. Der massive Preisschub fand allerdings ausschließlich im ersten Halbjahr statt. Seit dem Sommer ist die Lage unklar. Die einen sehen nur eine kurze Verschnaufpause am Weg nach oben, die anderen warten auf fallende Preise. Wie dramatisch ist die Lage wirklich?

Geht die Nachfrage nach ­Immo­bilien stark zurück?

Bei der Onlineplattform Immoscout24 lag die Nachfrage im dritten Quartal 2022 um 21 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der absolute Höhepunkt bei den Suchanfragen wurde im ersten Quartal erreicht. „Die Daten zeigen die ersten Zeichen einer Veränderung am Immobilienmarkt, der sich in der Pandemie als äußerst krisenresistent erwiesen hat. Auch wenn die Dynamik etwas abgenommen hat, ist sie immer noch auf einem hohen Niveau, denn das Interesse an Immobilien ist seit Corona insgesamt enorm gestiegen“, so Markus Dejmek, Österreich-Chef von Immo­scout24. Bei Makler Re/max berichtet man im Oktober und November von 30 Prozent weniger Onlineanfragen, liegt damit aber auf einem immer noch hohen Wert. „Wir sind wieder auf ­Vor-Corona-Niveau“, sagt Re/max-Chef Bernhard ­Reikersdorfer.

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