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Geldanlage
Immobilienmarkt auf der Bremse
Die Bremsspuren am heimischen Immobilienmarkt werden länger. Seit dem Herbst des Vorjahres herrschen wegen der laufenden Zinserhöhungen Verunsicherung und Zurückhaltung bei den Käufern. Im ersten Halbjahr 2023 wurden 58.195 Immobilienverkäufe im Grundbuch eingetragen. Das sind laut Auswertung von Makler Remax fast 22 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022, das jedoch das zweitstärkste der Geschichte war. Damals wurden in Erwartung der steigenden Zinsen und der strengeren Kreditvergabe – die KIM-Verordnung trat erst im August des Vorjahres in Kraft – noch Käufe vorgezogen. Der Wert der verkauften Immobilien sank mit rund 24 Prozent sogar noch etwas stärker als die Stückzahl: von 21,73 Milliarden auf 16,58 Milliarden Euro.
Kein Kredit: Reihenhäuser stark betroffen
Die strengen Kreditrichtlinien treffen besonders junge Familien, die sich mit hohem Fremdkapitaleinsatz ein Eigenheim kaufen wollen. In der Folge ist der Rückgang bei Immobilien für diese Zielgruppe am stärksten. Im ersten Halbjahr wurden um ein Drittel weniger Doppelhaushälften und Reihenhäuser verkauft. Bei Einfamilienhäusern waren es nur minus 16 Prozent, bei Wohnungen minus 24, bei Grundstücken minus 15 Prozent. Noch stärker macht sich der Rückgang bei neu errichteten Wohnungen bemerkbar, die direkt vom Bauträger verkauft werden und entsprechend teurer als gebrauchte Immobilien sind. Hier gab es in Wien laut Daten von Otto Immobilien einen Rückgang von 49 Prozent. Nur spezielle Segmente des Immobilienmarkts blieben bisher verschont. So gab es bei Wald ein kleines Plus von einem Prozent, Gebäude an Seen wurden sogar um 28 Prozent mehr verkauft.
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