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Einfach besser anlegen mit Martin Maier
Keine Scheu vor neuen Allzeithochs!
Wer derzeit das Geschehen an den Börsen aufmerksam verfolgt, kommt oft aus dem Staunen nicht mehr heraus: Trotz schwächelnder Konjunktur und geopolitischer Krisen werden an Aktienmärkten rund um den Globus immer wieder neue Allzeithöchststände erklommen. Zuletzt konnten etwa der US-Aktienindex S&P 500, der deutsche DAX und sogar der japanische Nikkei (erstmals seit 1989) neue Höchststände erreichen. Angesichts dieser Entwicklung wird bereits vielerorts vor einem Crash gewarnt, der unweigerlich folgen müsse.
Doch die Angst vor einem Allzeithoch ist unbegründet, weil es nichts darüber aussagt, ob Aktien aktuell teuer oder günstig bewertet sind – was viele damit assoziieren. Das bedeutet zwar nicht, dass es nicht heute schon zu einer Korrektur an den Märkten kommen kann. Aber das Erreichen eines Allzeithochs ist kein Indikator dafür. Ganz im Gegenteil, wie eine Studie der Fondsgesellschaft Schroders aufzeigt: In den vergangenen knapp 100 Jahren haben sich Aktien an den US-Börsen in den zwölf Monaten nach Erreichen eines neuen Allzeithochs mit einem Plus von 10,3 Prozent besser entwickelt als in anderen Zeiträumen (plus 8,6 Prozent). Anleger, die jeweils beim Erreichen eines Allzeithochs verkauft hätten und erst danach wieder eingestiegen wären, hätten damit in Summe um 90 Prozent weniger Ertrag erwirtschaftet als jene, die durchgehend investiert geblieben sind. Sinnvoller ist die Beachtung „echter“ Bewertungskennzahlen wie etwa des KGV.