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„Man kann sich ganz auf den Handel konzentrieren“
Für Harald Tscherne ist ein Leben ohne Sport undenkbar.
© Ernst Kainerstorfer

Drei Fragen an Harald Tscherne, Intersport Tscherne

„Man kann sich ganz auf den Handel konzentrieren“

Intersport Tscherne ist mit 13 Standorten und 350 Mitarbeitern einer der größten Intersport-Händler in Österreich. Im GEWINN-Kurzinterview spricht Geschäftsführer Harald Tscherne über die Vorteile der Intersport-Verbundstruktur und die tägliche Bewegungseinheit als Chance für den ­gesamten Sportfachhandel.

Von Michaela Schellner

10.12.2024

Harald Tscherne leitet Intersport Tscherne in vierter Generation gemeinsam mit seiner Frau Eva. Das österreichische Familienunternehmen erwirtschaftet rund 60 Millionen Euro Umsatz pro Jahr und zählt neben Intersport Winninger, Intersport Fischer, Intersport Okay und Intersport Pilz zu den größten Intersport-Händlern Österreichs. Ein Grund für den Erfolg ist für Tscherne, der auch Miteigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender von Intersport Österreich ist, die Mitgliedschaft im Händlerverbund.

GEWINN: Herr Tscherne, seit 2021 ist Intersport Österreich wieder fest in österreichischer Hand. Mit Intersport Tscherne sind Sie einer der Miteigentümer. Wie kam es dazu?

Harald Tscherne: Intersport Österreich wurde vor 60 Jahren von 13 mittelständischen Sporthändlern gegründet, die sich damals zu einer Einkaufsgenossenschaft zusammenschlossen. Ideengeber dafür waren mein Vater Hannes und Dietmar Eybl, Sohn von Sport-Eybl-Gründer Ludwig Eybl. Beide haben als Jugendliche in München bei verschiedenen Sportartikelhändlern gearbeitet und bemerkt, dass die Händler ihre Waren dort zu deutlich günstigeren Preisen einkaufen. Der Grund dafür war, dass sie sich für die Beschaffung zusammengeschlossen und so bessere Konditionen erhalten haben. Nach diesem Vorbild wurde dann in Österreich die Intersport-Einkaufsgenossenschaft zunächst unter dem Namen Sportring gegründet.
Sport Eybl hat dann im Laufe der Zeit leider beschlossen, die Einkaufsgenossenschaft zu verlassen. Das wiederum hat Intersport Österreich in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Glücklicherweise ist Intersport Deutschland damals eingesprungen und hat den Fortbestand von Intersport Österreich übergangsweise gesichert. 2021 war es dann so weit und die fünf größten heimischen Intersport-Händler – darunter auch wir – konnten die Gesellschaftsanteile zurückkaufen und danach weitere Intersport-Händler beteiligen.

GEWINN: Welche Vorteile abseits der besseren Einkaufskonditionen bringt der Händlerverbund mit sich?

Tscherne: Es ist eine Tatsache, dass Intersport Österreichs wichtigster Player im Sporthandel ist. Die Verbundgruppe umfasst hierzulande 104 Händler an über 280 Standorten. Neben Österreich betreiben wir außerdem auch Standorte in der Slowakei, der Tschechischen Republik und in Ungarn. Das macht uns zu einem ernst zu nehmenden Partner für große, internationale Marken. Unsere Mitglieder profitieren also vom gemeinsamen Einkauf und von Leistungen wie professioneller Standortanalyse, Unterstützung bei der Planung von neuen Shops und Einrichtung, gemeinsamem Marketing und bewährten Vertriebskonzepten bis zu IT-, Warenwirtschafts- und Kassenlösungen. Als Händler kann man sich also voll und ganz auf den Handel und die Mitarbeiter konzentrieren. Um den Rest kümmert sich die Zentrale.

GEWINN: Die Sporthandelsbranche befindet sich seit Jahren in einem Umbruch – zahlreiche Mitbewerber haben den Markt wieder verlassen, nicht nur, aber auch aufgrund gestiegener Preise für Energie und Mieten. Inwiefern könnte sich die steigende Bedeutung der täglichen Bewegungseinheit positiv auf die Branche auswirken?

Tscherne: Sport hält fit, ist der Schlüssel für gesundes Altern und hilft auch durch so manche Krise. Ich bin davon überzeugt, dass das Forcieren der täglichen Bewegungseinheit schon in der Schule für unsere Gesellschaft essenziell ist. Je früher sich die Menschen sportlich engagieren, desto eher bleiben sie auch dabei, wenn sie älter werden.
Hoffnung macht mir auch eine aktuelle Studie, die klar zeigt, dass Skifahren hierzulande nichts an Attraktivität eingebüßt hat. Knapp 20 Prozent der Österreicher bezeichnen sich als begeisterte Skifahrer und betreiben diesen Sport regelmäßig. Sechs Prozent halten sich beim Schneeschuhwandern fit, und fünf Prozent gehen gerne Skitouren. Außerdem haben jeder dritte Jugendliche und 28 Prozent der Kinder angegeben, im Vorjahr Ski fahren oder snowboarden gewesen zu sein. Das stimmt mich zuversichtlich für die kommende Wintersaison.

Was Harald Tscherne an Intersport besonders schätzt und wie er die Zukunft der Branche sieht, lesen Sie im aktuellen Porträt im Dezember-GEWINN.

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