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Need for Speed
Der Aston Martin Le Mans LM8 belegte 1932 den siebenten Platz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und gewann im selben Jahr dort den Biennial Cup. Der britische Flitzer soll bei RM Sotheby’s zwischen 950.000 und 1,35 Millionen Euro bringen.
© 2022 RM Sotheby's/Alex Penfold

Sammlerthema Oldtimer

Need for Speed

Zum 100. Geburtstag des legendären 24-Stunden-Rennens von Le Mans kommen Sportwagen aus zehn Jahrzehnten zur Versteigerung.

Von Marie-Thérèse Hartig

06.06.2023

„Wir bauen Autos, die keiner braucht, aber die jeder haben will.“ Diese Aussage des legendären Automobil-Ingenieurs Ferdinand Porsche (1875–1951) hat bis heute Gültigkeit. „Porsche und Ferrari gelten allgemein als die begehrtesten Sportwagenmarken, vor allem aufgrund ihrer langen Geschichte und Motorsporttradition, die für Sportwagen-Enthusiasten von großer Bedeutung ist“, erklärt Peter Haynes vom Auktionshaus RM Sotheby’s, das heuer zum 100. Geburtstag des legendären 24-Stunden-Rennens von Le Mans einen einmaligen Sale veranstaltet. 24 Sportwagen, allesamt mit einer bedeutenden Le-Mans-Historie und im sechs- bis siebenstelligen Preisbereich angesiedelt, kommen zur Versteigerung. Im Katalog liegt Porsche ebenso wie im Herstellerranking des Langstreckenrennens (19 Siege) an der Spitze: Ein Werks-Modell 962, das 1985 an den „24 Heures du Mans“ teilnahm, soll sechs bis neun Millionen Euro erzielen.

Mit mehr als 30 Jahren auf der Kühlerhaube zählt diese Ikone bereits zu den Oldtimern, die bis heute für Sammler sehr attraktiv sind. Dietrich Hatlapa, Mitbegründer des unabhängigen Classic-Car-Marktbeobachters HAGI (Historic Automobile Group International, London), sagt dazu: „Moderne Sportwagen sind aufgrund von Technologie und Sicherheitsvorschriften deutlich schwerer als ältere  Modelle, was dem sportlichen Fahren entgegenwirkt und den technischen  Aufwand erhöht, um ähnliche Fahrleistungen zu erreichen.“ 

Hatlapa weiß aber auch, „dass alle  Sportwagen grundsätzlich gefragt sind, weil sie die verschiedenen Geschmäcker und Vorlieben sowie die verschiedenen Geldbeutel ansprechen. Fahrzeuge von Porsche, BMW und Mercedes-Benz sind wegen ihrer Verlässlichkeit gesucht, italienische wegen ihres Designs, englische wegen ihres Stils und amerikanische wegen ihrer muskulären Motorisierung und des Freiheits-Images.“

Trend zu Youngtimern

Aktuell ortet Haynes einen Trend zu  „Youngtimern“, die zwischen 20 und  30 Jahre alt sind. „Im letzten Jahrzehnt hat das veränderte demografische Profil der Sammler – jüngere Käufer – den Fokus stärker auf neuere Autos verschoben. Heute 40-Jährige wurden in den 1980er-Jahren geboren und fühlen sich am meisten von  den Autos angezogen, von denen sie als Teenager geträumt haben. Daher haben viele Modelle aus den 1990erJahren, die früher unterbewertet waren, inzwischen deutlich an Wert gewonnen.“ Als Beispiel nennt Haynes den BMW E46 M3 CSL: „Wir haben kürzlich ein Exemplar für 325.625 Euro verkauft; vor zehn Jahren wäre sein Wert wahrscheinlich bei 40.000 Euro gelegen.“ Eine vergleichbare Chance bietet sich Haynesʼ Überzeugung nach mit einer etwas älteren britischen Sportkarosse, die ihren Markt bisher noch nicht gefunden hat: „Der Jaguar XK120 ist ein wunderschöner und leistungsstarker Sportwagen, aber weil diese Autos aus den 1950er-Jahren derzeit noch nicht im Trend liegen und Jaguar eben dieses Modell in großen Stückzahlen produzierte, blieben die Preise im Verhältnis zur Gesamtattraktivität des Autos immer niedrig.“

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