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Anlageobjekt Gitarre
Saitenweise Anlageinstrumente
„I shoulda learned to play the guitar.“ Der legendäre Allround-Musiker Mark Knopfler nimmt sich mit dieser Zeile in dem Dire-Straits-Song „Money For Nothing“ selbst auf den Arm, zählt der Schotte doch zu den bekanntesten E-Gitarristen der Welt. Berühmt für seinen virtuosen Fingerpicking-Stil, trug Knopfler in den mehr als 50 Jahren seiner Laufbahn zahllose Gitarren zusammen, von denen Ende Jänner eine Auswahl – insgesamt 120 Instrumente und Verstärker – bei Christie’s zur Versteigerung gelangt.
„Knopfler wählte jede Gitarre aufgrund ihres individuellen Klangs und Tons aus und stellte ein umfangreiches Archiv zusammen“, berichtet Amelia Walker, verantwortliche Expertin des britischen Auktionshauses für den Sale „The Mark Knopfler Guitar Collection“. „Von der Les Paul aus ,Money For Nothing‘ bis hin zur Fender MK Signature Strat erzählen diese Instrumente die Geschichte von Knopflers unglaublicher Karriere.“ Zu den nun angebotenen Exemplaren von großen Markennamen wie Fender, Gibson, Gretsch und Martin und maßgeschneiderten Modellen der berühmten Gitarrenbauer Rudy Pensa und John Suhr zählen auch Gitarren, die Knopfler auf seinem neuen, 2024 erscheinenden Album spielt. Unbestrittenes Highlight der Auktion ist eine 1959 Vintage Gibson Les Paul Standard, die Knopfler auf der „Sailing to Philadelphia“-Tour (2001) und der „Kill to Get Crimson“-Tour (2008) sowie für Studioaufnahmen verwendete – der Schätzpreis liegt bei 300.000 bis 500.000 Pfund (350.000 bis 580.000 Euro).
Ein stolzer Preis für eine Gitarre, meinen Sie? Wie man’s nimmt. Spätestens seit 2019, als Christie’s die Gitarrensammlung des Pink-Floyd-Musikers David Gilmour versteigerte und mit 126 Losen 21,5 Millionen Dollar (19 Millionen Euro) erzielte, gelten die heißen Saiten auch als heiße Anlageinstrumente. Erst kürzlich, am 16. November, erzielte Eric Claptons „The Fool“ bei Julien’s Auctions 1,27 Millionen Dollar (1,17 Millionen Euro), zwei Tage später spielte Kurt Cobains „Skystang I“ im gleichen Unternehmen 1.587.500 Dollar (1,46 Millionen Euro) ein. Darren Julien, Gründer des gleichnamigen Auktionshauses in Beverly Hills (Kalifornien), erklärt diese hohen Zuschläge damit, dass es heute weniger die Fans als vielmehr gut informierte Sammler und Investoren seien, „die den Markt dominieren und damit ihre Portfolios diversifizieren“.