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Immobilienfonds
Schrumpfkur
Von elf auf 7,75 Milliarden Euro in nur zwei Jahren. Zwischen Ende 2022 und Ende 2024 schrumpfte das Volumen der bei Kleinanlegern lange Zeit beliebten offenen Immobilienfonds um fast ein Drittel. „Es waren bisher sicher die schwierigsten Jahre in der Geschichte unserer Gesellschaft. Das lag aber nicht daran, weil es ein Problem mit unseren Objekten gab oder die Nachfrage der Mieter schwach war“, betont Peter Karl, der mit dem Erste Immobilienfonds den zweitgrößten Fonds des Landes verantwortet. Die Ursache für die Schrumpfkur liegt nicht an einem rasanten Wertverlust der Immobilien oder an sinkenden Mieteinnahmen, sondern weil Anleger ihr Geld in einem bisher nicht gekannten Ausmaß und Tempo abzogen und anderweitig investierten.
Tatsächlich steuerten die Objekte des Erste-Fonds, der ausschließlich Häuser in Österreich und in Deutschland besitzt, relativ stabil durch die Immobilienkrise. Die Rendite von Immobilienfonds setzt sich immer aus den Mieterlösen und der Wertentwicklung der Objekte zusammen. Dank guter Vermietungsergebnisse konnte man sinkende Immobilienwerte ausgleichen und schaffte in den vergangenen zwölf Monaten eine niedrige, aber immer noch positive Rendite von 1,3 Prozent. Der kleinere Erste-Responsible-Fonds, der auf nachhaltige Immobilien setzt, kam nur auf 0,7 Prozent. Immerhin: Von fünf heimischen Fonds schafften vier eine positive Rendite. Diese lag in den letzten zwölf Monaten zwischen besagten 0,7 und 2,5 Prozent beim Marktführer Real Invest Austria (siehe Tabelle unterhalb). Einzig der LLB Semper Real Estate rutschte wegen Abwertungen mit über sieben Prozent kräftig ins Minus. Das ist auch im langjährigen Vergleich für einen Immobilienfonds ein außergewöhnlich hoher Verlust.
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