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Konjunktur
Thailand braucht dringend Nachwuchs
Asien. Thailand hat mit einer drohenden demografischen Krise zu kämpfen. Experten gehen davon aus, dass die Bevölkerung des Landes in den nächsten sechs Jahrzehnten um die Hälfte schrumpfen wird. Um dem entgegenzuwirken, hat das Gesundheitsministerium die Initiative „Give Birth, Great World“ ins Leben gerufen und plant u. a die Einrichtung von 119 Fruchtbarkeitszentren im ganzen Land, die Menschen mit Reproduktionsproblemen beraten und behandeln sollen. Andere Maßnahmen sind geradezu kurios: Am Valentinstag hat die Regierung in Krankenhäusern und auf Standesämtern für frischvermählte Paare sogar vermeintliche „Wunderpillen” mit Eisen und Folsäure verteilen lassen, mit denen Schwangerschaften gefördert werden sollen. Es besteht offensichtlich Dringlichkeit: Im vergangenen Jahr wurden in Thailand lediglich 485.085 Babys geboren, die niedrigste Zahl seit 70 Jahren.
Der „Economist“ verweist darauf, dass sich der Bevölkerungsanteil der über 65-Jährigen in Thailand von sieben Prozent 2001 auf 14 Prozent 2021 verdoppelt habe. Für die gleiche Transition habe Japan 24 Jahre gebraucht, Amerika 72 und Frankreich gar 115 Jahre. Die Geburtenrate ist in Thailand zuletzt auf rund 1,3 Lebendgeborene je 1.000 Einwohner gefallen und damit eine der schwächsten in ganz Asien. Die weltweit höchste Fertilitätsrate hat übrigens Niger mit einem Wert von 6,67, die Geburtenziffer je 1.000 Einwohner liegt dort über 45.