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The King of Queen
1986 interpretierte Freddie Mercury im legendären Abschiedskonzert von Queen im Wembley Stadium letztmalig die ­britische Nationalhymne „God Save The Queen“ – wie stets zum Finale in einem ­Umhang aus dunkelrotem Samt mit Hermelin-Cape aus Kunstpelz und mit einer Nachbildung der St. Edwards-Krone auf dem Kopf. Das Ensemble ist laut Katalog mit 60.000 bis 80.000 Pfund (70.000 bis 93.000 Euro) veranschlagt.
© Denis O´Regan, www.denis.uk

Freddie-Mercury-Auktion

The King of Queen

Die Nachlassversteigerung des 1991 verstorbenen Künstlers steht bevor. Highlights werden über den Sommer in einer Wanderausstellung präsentiert, ab 5. September kommen bei Sotheby’s über 1.500 Objekte unter den Hammer, bei vielen lässt sich online mitsteigern.

Von Marie-Thérèse Hartig

27.06.2023

„Ich gehe gern auf Auktionen und kaufe Antiquitäten“, verriet ­Freddie Mercury in seiner 2006 ­erschienenen Autobiografie „A Life, In His Own Words“. „Das Einzige, was ich wirklich vermissen würde, wenn ich Großbritannien verließe, wäre Sotheby’s.“ 

Kein Wunder also, dass es dieses britische Auktionshaus ist, das mit der Nachlassversteigerung des legendären Queen-Leadsängers beauftragt wurde. Bühnenkostüme und handgeschriebene Texte, Gemälde und Skulpturen, Kunsthandwerk und ­japanische Kunst sowie zahlreiche persönliche Gegenstände des legendären Rockstars werden nach Wanderausstellungen in New York, Los Angeles und Hongkong ab 4. August einen ganzen Monat lang die gesamten 1.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche von Sotheby’s in London in Beschlag nehmen und erstmals für die Öffentlichkeit zu besichtigen sein, ehe sie Anfang September versteigert werden.

„Für viele Jahre hatte ich die Freude und das Privileg, umgeben von all den wunderbaren Gegenständen zu leben, die Freddie ausgesucht und geliebt hat“, erklärt Mary Austin, die Ex-Freundin und Vertraute des Superstars. Nun sei allerdings „die Zeit gekommen, dieses spezielle ­Kapitel meines Lebens zu schließen“ und die vielen Facetten dieser schildernden Persönlichkeit, öffentliche wie private, mit der Welt zu teilen – und zwar „auf eine Art, die Freddie geliebt hätte“. Also in einer hoch­karätigen Auktion. Oder vielmehr: in mehreren Auktionen, denn insgesamt kommen rund 1.500 Gegenstände unter den Hammer, die ­Mercury über die Jahre in seinem ­Domizil Garden Lodge im West-Londoner Stadtteil Kensington ansammelte. Sotheby’s teilt die Lose daher in sechs Sales auf, drei Live- und drei Onlineauktionen, die jeweils einem speziellen Aspekt seines Lebens ­gewidmet sind.

Am 5. September hätte Freddie Mercury seinen 77. Geburtstag ge­feiert. Tags darauf macht am 6. September die spartenübergreifende „Evening Auction“ den Auftakt, mit Highlights wie etwa der Krone und dem dazugehörigen Umhang, die Mercury für die letzte Wiedergabe von „God Save The Queen“ während seiner finalen „Magic Tour“ mit Queen im Jahr 1986 trug (Schätzwert: 60.000 bis 80.000 Pfund). Freddies handschriftlicher Songtextentwurf zu „Bohemian Rhapsody“ stellt mit einem Schätzwert von 800.000 bis 1,2 Millionen Pfund das wertvollste Los der Auktion dar, und auch Originalmanuskripte von den Welthits „We Are The Champions“ und „Don’t Stop Me Now“ (jeweils 200.000 bis 300.000 Pfund) sowie „Killer Queen“ (50.000 bis 70.000 Pfund) zählen zu den Topexponaten.

Spitzenlos aus Mercurys exquisiter Kunstkollektion ist James Jacques Tissots „Type of Beauty“ (400.000 bis 600.000 Pfund), ein 1880 entstandenes Porträt von Tissots Muse und ­Geliebter Kathleen Newton. Das viktorianische Gemälde, ein Beleg für Freddies Faible für leicht skandalöse Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, war das letzte Kunstwerk, das der todkranke Musiker im Oktober 1991 erwarb.

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