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Einfach besser anlegen mit Martin Maier
Trendwende beim Schweizer Franken? Wohl kaum...
Auch an den Devisenmärkten gibt es keine Einbahnstraße, wie die jüngste Entwicklung des Schweizer Franken zeigt: So zählt die Währung unserer Nachbarn seit Jahresbeginn zu den großen Verlieren, hat doch der Franken zum Euro bis Redaktionsschluss um mehr als vier Prozent abgewertet. Noch schwächer hat sich nur der Yen zum Euro entwickelt.
Diese Entwicklung kommt einigermaßen überraschend, da man sich schon an die seit vielen Jahren nur mit kurzen Unterbrechungen laufende Aufwertung des Franken gewöhnt hat. Schließlich konnte die Währung seit der Finanzkrise 2008 als „sicherer Hafen“ von 1,67 auf 0,93 Franken je Euro am Tiefpunkt zum Jahreswechsel aufwerten – zum Leidwesen viele Frankenkreditnehmer in Österreich. Laut DWS ist damit „so etwas wie eine Trendwende zu erkennen. Nicht nur durch die überraschende Zinssenkung der SNB als erste der großen Zentralbanken scheint der Franken etwas stärker unter Druck zu geraten. Die Parität ist plötzlich wieder in Reichweite, insbesondere da von der SNB noch fortgesetzte Zinssenkungen zu erwarten sein dürften.“ Doch Experten der Infina sehen noch kein Ende des starken Frankens: Die langjährige Charakteristik der Aufwertungswährung bleibe erhalten, weil die Inflation in der Schweiz deutlich niedriger als in der Eurozone ist und wohl auch bleibt.
Das zeigt wieder einmal, wie schwierig Prognosen von Wechselkursentwicklungen sind – insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen.