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Unternehmen Betriebsnachfolge
Christian Duacsek, Susanne Duacsek und Rudolf Wolf (v. li.) haben durch ein Management-Buyout die Zukunft von ELRA Antriebstechnik als Familienunternehmen gesichert.
© ELRA Holding GmbH

Betriebsübergabe

Unternehmen Betriebsnachfolge

Ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen, hat viele Vorteile. Für eine erfolgreiche Nachfolge sind aber fast ebenso viele Aspekte zu beachten wie bei einer Neugründung.

27.08.2024

1978 von Walter Rauch als kleines Unternehmen mit wenigen Mitarbeiter:innen gegründet, hat sich ELRA Antriebstechnik zu einem der führenden Anbieter für Antriebslösungen entwickelt, die in fast allen Branchen zum Einsatz kommen, und beschäftigt heute mehr als 60 Mitarbeiter:innen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Unternehmen aus Jois im Burgenland dabei war die familiäre Firmenstruktur, denn sowohl dessen Tochter Susanne wie deren Sohn Christian Duacsek „sind mit der Firma aufgewachsen und wurden nach und nach auch in der Führungseben tätig“, berichtet der Enkel des 2023 verstorbenen Rauch. Der heutige Mitgesellschafter ist überzeugt, dass es nur so gelungen ist, das Unternehmen „erfolgreich zu übernehmen und in der bisherigen Firmen-Philosophie weiterzuführen.“

Die Übergabe selbst erfolgte im Wege eines Kaufs, denn Rauch wollte aus privaten Gründen nicht, dass die Firma an die Nachkommen vererbt werde. 2022 kam es aufgrund der tiefen Verbundenheit der heutigen Geschäftsleitung daher zu einem Management-Buy-out (MBO). Unterstützt wurden Susanne und Christian Duacsek dabei von Rudolf Wolf, Leiter der Produktion und des Vertriebs und schon Jahrzehnte im Betrieb: „Ich war damals schon 20 Jahre im Unternehmen. Da ist viel Herzblut hineingeflossen, und man fühlt sich auch den Kolleg:innen gegenüber verantwortlich.“ So wie Christian Duacsek hält Wolf heute 20 Prozent an ELRA, Susanne Duacsek 60 Prozent. Sie ist überzeugt, dass ohne diese Konstellation der Kauf nicht finanzierbar gewesen wäre: „Rudolf Wolf hat das technische Wissen, ich die Erfahrung, und Christian repräsentiert die Zukunft. Nur so war es möglich, dass wir ELRA übernehmen.“

Gutachten statt Streit

Um Auseinandersetzungen mit den anderen Erben zu vermeiden, wurden zur Feststellung des Kaufwertes drei externe Gutachten erstellt und aufgrund dieser Expertise der reale Kaufpreis festgelegt, so Christian Duacsek: „Die höchste Priorität war, einen fremdüblichen Kaufpreis zu ermitteln, der von niemandem infrage gestellt werden konnte.“

Finanziert wurde die Übernahme von der Erste Bank, die auch den Prozess intensiv begleitete. Christian Duacsek: „Wir hatten zwei Kundenbetreuer, die uns fast rund um die Uhr zur Seite standen und mit Informationen versorgten. Vor allem beim Thema Förderungen gab es viele Fragen, bei denen wir sehr unsicher waren, was möglich ist.“

Susanne Duacsek ist jedenfalls froh, dass eines ihrer beiden Kinder ELRA weiterführt: „Ohne das Wissen, dass es eine Nachfolge gibt, hätte ich das alles in der Form wahrscheinlich nicht gemacht.“ Anders als ihr Vater will sie ihre Anteile ihren Kindern vererben. Susanne Duacsek: „Aus Erfahrung wird man klug. Ab jetzt ist genau geregelt, welche Rechte damit verbunden sind.“ Christian Duacsek ergänzt: „Das Erste, das wir im Gesellschaftervertrag definiert haben, ist, dass nur mitbestimmen darf, wer im Unternehmen operativ tätig ist. Denn das Wichtigste ist nicht, wer was bekommt, sondern dass das Unternehmen beschlussfähig ist.“

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