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Portrait Wailand© Peter Schmidt

Dr. Georg Wailands Börsentipps

Versicherungs- und Bankaktien als stabiler Anker

Unternehmen, die über indexierte Einnahmen verfügen, überstehen auch Turbulenzen: Das gilt insbesondere für Versicherungen, für Immobilienfirmen und für Banken. Und Gold erklimmt neue Höchststände.

Von Georg Wailand

11.09.2024
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Wie sich die Märkte entwickeln

An den Börsen gibt es „schwarze Tage“, wenn die Angst vor einer Rezession oder einem globalen militärischen Konflikt die Kurse nach unten zieht, und dann aber auch wieder Sonnenschein: Zinssenkungen versprechen eine Kostenerleichterung. Und erfahrene Investoren haben längst erkannt, wie man in volatilen Zeiten trotzdem stabile Veranlagungen genießt. GEWINN hatte schon vor längerer Zeit auf die Chancen bei Rückversicherungsanstalten hingewiesen – das hat perfekt getroffen.

Von der Münchener Rück über die Hannover Rück bis hin zur Schweizer Rück: Die Kurse zogen markant an, die Institute konnten nach den Wetterkatastrophen höhere Tarife verrechnen, das war der ideale Inflationsschutz. Das gilt auch noch für heuer, 2025 wird diese Indexwirkung etwas geringer ausfallen.

Profitiert haben von der Indexierung der Einnahmen auch die Immobilienriesen: Wer die „Zins-Unwetter“ der Vergangenheit durchgestanden hat, profitiert nun von günstigeren Kreditzinsen und parallel dazu aber auch von den indexmäßig vereinbarten Mieteinnahmen. Ein Beispiel dafür ist etwa die deutsche Vonovia, die sich von ihrem Rückschlag markant erholt.

Und es gilt auch für die Banken. In Österreich hat beispielsweise die Erste Group Bank seit Jahresbeginn um mehr als 30 Prozent zugelegt, und das bei einer zusätzlichen Dividendenrendite von 6,2 Prozent. Flott unterwegs ist auch die Bawag Group, die ihren Aktienkurs heuer um 47 Prozent verbesserte, die Dividendenrendite erreichte eindrucksvolle 7,3 Prozent.

In diesem Umfeld stürzte nur die Raiffeisen Bank International ab, aber nicht wegen schwacher Erträge (die sprudeln stärker denn je), sondern wegen der Probleme mit der russischen Behörde, die für den Verkauf einer Bankentochter ein „Njet“ eingelegt hat. Das bedeutet eine weiterhin verzwickte Situation. Je länger das RBI-Management die Nerven bewahrt, desto eher besteht die Chance auf eine künftige Lösung.

International haben sich die Künstliche-Intelligenz-Mania und der Boom bei Halbleiterkonzernen gelegt, im Gegenteil, manche „Sterne“ sind rasch wieder verglüht. Aber selbst bei Erfolgsaktien à la Nvidia haben sich zuletzt auch schon prominente Investoren verschätzt und erhebliche Wertverluste hinnehmen müssen.

Aber nach wie vor gibt es am Börsenhimmel viele strahlende Aktien, in der Folge sei auf einige spezielle Situationen hingewiesen: Die „Abnehmmittel“ von Eli Lilly und Novo Nordisk boomen weiter, diese Konzerne bleiben auch in Mode, wenn es um eine zukunftsorientierte Geldanlage geht.

Aber es müssen ja nicht immer die absoluten Superstars sein, man kann mit vielen gut geführten Gesellschaften schön verdienen und die Inflation schlagen. Schauen wir nur einmal nach Deutschland, trotz Rezession blühen einige Konzerne schön auf. Das gilt etwa für Siemens Energy, dort ist der Aktienkurs heuer um mehr als 100 Prozent gestiegen. Das war doch nicht schlecht!

Oder: Der Wert der Deutschen Telekom an der Börse ist innerhalb von einem Jahr um fast 30 Prozent höher geklettert. Ein Dauerbrenner ist auch SAP: Der Softwarespezialist verbesserte heuer seine Börsenbewertung um 38 Prozent, und die Dividendenrendite brachte 1,6 Prozent zusätzlich ein.

Auffallend ist die Kurserholung bei der Deutschen Bank: Ihr Kurs stieg heuer immerhin um weitere zwanzig Prozent. Und bei der Commerzbank führten Nachrichten, dass sich der Staat von seiner Minderheitsbeteiligung trennen könnte, zu einem hübschen Kursplus von 13 Prozent. Dieses Paket hatte der Staat während der Finanzkrise erworben, um den Markt zu stabilisieren. Jetzt könnte Kasse gemacht werden!

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