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Konjunktur
Volkswirte rechnen: Was bringen Trumponomics?
Die Wiederwahl Donald Trumps beschäftigt Volkswirte. Stefan Bruckbauer, Chefökonom der Unicredit Bank Austria, meint: „Für die mit nur geringem Tempo voranschreitende globale Wirtschaft besteht nur eine begrenzte Aussicht auf Verbesserung.“ Dies, zumal sich die Unsicherheiten noch verstärken dürften und protektionistische Maßnahmen die Industrie weltweit belasten könnten. Dank dem Dienstleistungssektor könne 2025 und 2026 aber immerhin ein Wachstum der Weltwirtschaft um je knapp über drei Prozent erwartet werden.
Luca Paolini, Chefstratege von Pictet Asset Management, rechnet mit jeweils 2,8 Prozent. Beide Experten sehen eine aufgrund höherer Zölle steigende Inflation als Risiko. Interessant: Paolini hat berechnet, wie sich Trumponomics konkret auswirken könnten. Ergebnis: Die negativen Folgen der angekündigten Strafzölle würden positive durch Steuersenkungen oder Deregulierung überwiegen. Bei voller Implementierung aller Maßnahmen würde das BIP über die vierjährige Dauer der Präsidentschaft um 2,3 Prozent gedrückt. Die Inflation würde um 3,5 Prozent befeuert, der Dollar 9,5 Prozent. Bei einer realistischen Implementation der Importzölle im Ausmaß von nur 50 Prozent dessen, was angekündigt worden ist, sowie einer gut 70-prozentigen Umsetzung der wachstumsfördernden Maßnahmen würde das BIP hingegen um 0,6 Prozent gedrückt.