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Kommer spricht Klartext
Was man von reichen Menschen lernen kann: „Vermeide Fehler!“
„Vermeide Fehler!“ – das klingt als Ratschlag in Gelddingen und auch im Leben allgemein langweilig und altbacken. Man kann dieses handlungsleitende Konzept allerdings auch sexyer benennen, beispielsweise als Via-Negativa-Prinzip, abgeleitet von „der negative Weg“ oder „der Weg des Vermeidens“. Via Negativa in diesem Sinne steht für die Methode, gute Ergebnisse zu erzielen, indem man schädliche Entscheidungen vermeidet und negative Zustände beendet. Im Vordergrund steht hier also nicht das positive Tun, sondern das negativ anmutende Vermeiden und Beenden.
Der Via-Negativa-Terminus kommt ursprünglich aus der Philosophie Platons und wurde auch in der frühzeitlichen christlichen Theologie verwendet. Der Denker Nassim Taleb hat den Begriff in seinem Buch „Antifragile“ (2012) in jüngerer Zeit neu popularisiert.
Derjenige allerdings, der das Konzept vor fast 50 Jahren zum ersten Mal im Kontext von Privatanleger-Investieren formulierte, war der Amerikaner Charles Ellis in seinem Aufsatz „The Loser’s Game“ – ohne jedoch die Bezeichnung „Via Negativa“ zu benutzen. Dieser Aufsatz war es auch, der John Bogle, den legendären Gründer von Vanguard, der heute zweitgrößten Fondsgesellschaft der Welt, 1976 inspirierte, den weltweit ersten Indexfonds für Privatanleger aufzulegen.
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