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Welcher Branche geht es noch am besten?
Österreichs Wirtschaft stagniert. Darunter leiden mittlerweile alle Branchen – die eine mehr, die andere etwas weniger.
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Konjunktur Österreich

Welcher Branche geht es noch am besten?

Österreichs Konjunktur lahmt. Die meisten Branchen sind schwach ins zweite Halbjahr gestartet. ­Eine Abkühlung gab es auch in einem speziellen Sektor, der aber als einziger zumindest moderate Wachstumsaussichten für die kommenden Monate hat.

Von Hans-Jörg Bruckberger

24.09.2024

Hoch wer ma’s nimma gwinnen.“ Das legendäre Zitat des Fußballers Toni Pfeffer, nachdem Österreich gegen Spanien zur Pause bereits null zu fünf zurücklag, trifft aktuell leider auch auf die konjunkturelle Entwicklung zu. Im zweiten Quartal 2024 lag das Wirtschaftswachstum in der EU bei 0,8 Prozent. Und Österreich kann selbst davon nur träumen: Hierzulande lag das BIP-Plus laut Eurostat bei null. Und die Prognose der EU-Kommission sieht nicht viel besser aus: Für das Gesamtjahr 2024 wird für Österreich ein Plus von 0,3 Prozent erwartet, EU-weit soll es ein Prozent sein.

„Nach der Stabilisierung zu Jahresbeginn kam es Mitte des Jahres zu einer neuerlichen Eintrübung des Klimas quer über fast alle Branchen – Signale für einsetzende Aufhellung haben sich verflüchtigt“, bestätigen die Volkswirte der Unicredit Bank Austria. Sie haben sich die Entwicklung unterschiedlicher Branchen angeschaut. Dafür werden die Entwicklung der Produktion und Umsätze bis Mitte 2024 den Ergebnissen der Konjunkturbefragung vom Juli 2024 gegenübergestellt. Das derart ermittelte Branchenklima für die wichtigen Sektoren ist durchaus ernüchternd. Insbesondere in der Industrie erfüllten sich die Erwartungen einer Verbesserung aufgrund der anhaltenden Auftragsflaute bisher nicht. Im ersten Halbjahr 2024 war die Industrie von einem deutlichen Produktionsrückgang gekennzeichnet.

Dienstleistungssektor als kleiner Lichtblick

„Nach dem Rückgang des BIP um 0,8 Prozent im Jahr 2023 hat sich angesichts der schwachen Entwicklung in den Produktionsbereichen in der ersten Jahreshälfte 2024 ein weiterer Rückgang der österreichischen Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent real im Jahresvergleich ergeben“, heißt es in einem aktuellen Report. „Ausschließlich der Dienstleistungssektor konnte bei sehr unterschiedlichen Branchenentwicklungen ein leichtes Wachstum verzeichnen“, erklärt Stefan Bruckbauer, Chefökonom der Unicredit Bank Austria.

Freilich habe sich die Lage auch im Dienstleistungsbereich in der ersten Jahreshälfte 2024 leicht angespannt, sprich: Das Wachstum hat eine abnehmende Tendenz. Die Entwicklung in den einzelnen Bereichen verlief dabei sehr heterogen. Während positive Wachstumsimpulse aus den Bereichen Finanz- und Versicherungsleistungen sowie Grundstücks- und Wohnungswesen kamen, gingen die realen Umsätze vor allem in den produktionsnahen Bereichen der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen spürbar zurück. Besonders stark betroffen waren etwa die Vermittlung von Arbeitskräften und einige freiberufliche Tätigkeiten. Auch in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie, Informations- und Kommunikationsdienstleistungen sowie Verkehrsdienstleistungen (ausgenommen Flugverkehr) kam es zu realen Rückgängen in der ersten Jahreshälfte 2024.

„Die Umsatzerwartungen sind im Dienstleistungssektor deutlich günstiger als im Produktionsbereich, lassen jedoch eine eindeutige Aufwärtstendenz für die kommenden Monate vermissen. Das Branchenklima ist weiterhin trüb“, heißt es vonseiten der Bank Austria.

Branchenklima Österreich
Die Situation in den einzelnen Sektoren gleicht einem deprimierenden Wetterbericht im Herbst: Es ist kühl und trüb und keine Sonne in Sicht.

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