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Robo-Operationen
Wenn Roboter operieren
Bereits in den 1990er-Jahren wurden erste Versuche roboterassistierter Chirurgie durchgeführt. Bei den heute sehr verbreiteten laparoskopischen Operationen („Schlüssellochchirurgie“) wird mit Hilfe eines oder mehrerer kleiner Einschnitte mit speziellen langstieligen Instrumenten operiert. Die Ziele, geringerer Blutverlust und schnellere Genesung als bei offenen Eingriffen, können im Allgemeinen erreicht werden.
Bedingt durch die eingeengten Sichtfelder und unhandliche Instrumente, welche die Bewegungsmöglichkeiten des Operateurs stark einschränken, sind diese Operationen in ihrer Einsatzmöglichkeit beschränkt. Weitere Limitierungen ergeben sich durch das notwendige Halten und Führen der Kamera durch einen Assistenten sowie durch notwendige Zwangshaltungen.
Bei der roboterassistierten Chirurgie können Chirurgen entspannt vor einer Konsole mit einem HD-Bildschirm und zehnfacher Vergrößerung des Operationsfeldes sitzen. Mit Joystick und Fußpedalen steuern sie die Roboterarme, die mit verschiedenen Instrumenten ausgestattet sind. Eine Reihe kleinerer mechanischer Instrumente sorgt für eine bessere Beweglichkeit auch an engen Stellen im Körperinneren als bei traditionellen Operationen. Der Bewegungsbereich und die Sensibilität der Werkzeuge sind verblüffend. Obwohl, unterstützt durch Computertomografie, eine genaue Planung der Operation erfolgt, obliegt die volle Kontrolle der Operation stets den Chirurgen.
Zwei laparoskopische Kameras, um räumliches Sehen zu ermöglichen, und vier Roboterarme mit winzigen chirurgischen Instrumenten ermöglichen höchste Flexibilität und Beweglichkeit, die jene der menschlichen Hand bei Weitem übertrifft. Mittels eines Schlauchs von zwölf Millimetern Durchmesser können drei Instrumente und eine Kamera voneinander unabhängig bedienbar in das Operationsgebiet gebracht werden. Der Roboter kann auf Basis genauer Planung die Schnittführung des Chirurgen kontrollieren. Bei Abweichungen kann er das OP-Gerät sofort stoppen.