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„Wir haben unsere Nummer-eins-Position weiter ausgebaut“
Hans K. Reisch ist der Enkel des Spar-Gründers Hans F. Reisch. Nun steht er selbst an der Spitze des 70 Jahre alten Handels­konzerns.
© Ernst Kainerstorfer

Drei Fragen an Hans K. Reisch

„Wir haben unsere Nummer-eins-Position weiter ausgebaut“

Hans K. Reisch ist stolz auf das Unternehmen, dem er seit 37 Jahren die Treue hält. Seit November 2023 steht er als Vorstandsvorsitzender an der Spitze des Salzburger Handelskonzerns, für den sein Großvater den Grundstein gelegt hat.

Von Michaela Schellner

04.06.2024

GEWINN: Herr Reisch, Ihr Großvater hat mit der Gründung der Handelsvereinigung Spar Tirol/Pinzgau 1954 den Grundstein für den heute so erfolgreichen Handelskonzern gelegt. Wie stolz macht Sie das?

Hans K. Reisch: Ich bin natürlich sehr stolz auf das, was 70 Jahre später aus der ursprünglichen Idee entstanden ist. Damals haben sich ja unter der Initiative meines Großvaters rund 100 selbstständige Kaufleute zur ersten Spar-Organisation in Österreich zusammenschlossen und ihre Kräfte in Bereichen wie Wareneinkauf, Organisation, Technik und Marketing gebündelt. Bis heute ist das Kaufleutemodell im Übrigen einer unserer wesentlichen Erfolgsbausteine. Wenn man sich die Zahlen des Geschäftsjahres 2023 anschaut, zeigt sich, dass die Spar-Kaufleute mit zehn Prozent Umsatzplus innerhalb des gesamten Konzerns am stärksten gewachsen sind. Derzeit werden 665 unserer 1.550 Standorte in Österreich von selbstständigen Spar-Kaufleuten geführt.

GEWINN: Sie haben gerade die Geschäftszahlen angesprochen. Wie zufrieden sind Sie denn mit der Unternehmensentwicklung?

Reisch: 2023 war ein sehr erfolgreiches Jahr für uns. Erstmals ist es uns gelungen, unseren Konzernumsatz auf über 20 Milliarden Euro auszubauen. Besonders froh sind wir über unsere Entwicklung im Lebensmittelhandel in Österreich, wo wir ein Umsatzplus von 9,2 Prozent erreicht und mit 36,8 Prozent Marktanteil unsere Nummer-eins-Position weiter ausgebaut haben. Insgesamt sind wir ja in acht Ländern tätig und verkaufen nicht nur Lebensmittel, die wir in unseren 20 Produktionsbetrieben teilweise selbst herstellen, sondern betreiben auch 240 Hervis-Standorte und 31 Shoppingcenter.

GEWINN: Noch relativ jung in Ihrem Portfolio ist die Spar-App, mit der Sie ja den lange eingeschlagenen Weg, keine Kundenkarte anzubieten, verlassen haben. Hat sich der Strategiewechsel ausgezahlt?

Reisch: Wir haben die App erst im August 2023 eingeführt und zählen mittlerweile schon über zwei Millionen User. Diese kommen in den Genuss verschiedenster Aktionen, beispielsweise der beliebten Minus-25-Prozent-Joker oder spezieller Gutscheine. Ich denke, die Zahlen sprechen für sich. Wichtig zu betonen sind mir hier aber zwei Dinge. Wir sammeln über die App keine persönlichen Daten. Hier hat es also keinen Strategiewechsel gegeben, denn das wollten wir nie. Deshalb haben wir lange an einem System gebastelt, das unseren Kunden einen Mehrwert bietet, ohne dass sie uns im Gegenzug dafür ihre Daten zur Verfügung stellen müssen. Und zweitens ersetzt die App nicht unsere analogen Werbemittel. Rabattmarkerl können nach wie vor ohne App und Prozentaktionen durch Aufkleben von Stickern auf die Produkte in Anspruch genommen werden.

Ob Hans K. Reisch auch einmal anderswo einkaufen geht, wie er sich für den fordernden Job als Vorstandsvorsitzender fit hält und warum ein Börsengang nicht in Frage kommt, lesen Sie im aktuellen Porträt im Juni-GEWINN.

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