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„Wir sind ein Best-of von europaweit 200 Möbelhändlern“
Thomas Saliger ist bei der weltweiten Nummer zwei im Möbelhandel für Marketing, Werbung und Kommunikation zuständig. Dabei setzt er mitunter auch gerne auf unkonventionelle Ideen.
© Zoe Fotografie

Drei Fragen an Thomas Saliger, XXXLutz

„Wir sind ein Best-of von europaweit 200 Möbelhändlern“

In unserer neuen Reihe „Drei Fragen an“ bitten wir ausgewählte Unternehmenspersönlichkeiten zum Kurzinterview über aktuelle Entwicklungen, Schwerpunkte und Trends. Den Anfang macht Thomas Saliger, Unternehmenssprecher und Marketingleiter von XXXLutz.

Von Michaela Schellner

08.11.2023

GEWINN: Herr Saliger, XXXLutz ist mit 370 Einrichtungshäusern, 26.300 Mitarbeitern und 5,75 Milliarden Euro Umsatz nicht nur die Nummer eins in Österreich, sondern auch der zweitgrößte Möbelhändler der Welt hinter Ikea. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück?

Thomas Saliger: Unsere Firma ist wahnsinnig einfach. Die Hierarchien sind flach, Entscheidungen werden schnell getroffen und etwaige Fehler rasch und unaufgeregt korrigiert. Dazu kommt noch, dass wir alle sehr hart arbeiten, dabei aber extrem demütig und immer bodenständig geblieben sind. Das bedeutet, dass wir unsere bestehenden Standorte pflegen, kontinuierlich in diese investieren, aber auch über Zukäufe im In- und Ausland wachsen. Wir sind jetzt schon in 15 Ländern vertreten, stülpen aber nicht bei jeder Akquisition oder Beteiligung unsere Strategie über. Ganz im Gegenteil, wir schauen uns an, was das Management dort besonders gut macht und wo wir noch etwas dazulernen können. So sind wir über die Jahre zu einem Best-of von wahrscheinlich 200 unterschiedlichen Möbelhändlern in Europa geworden.

GEWINN: Die Kika/Leiner-Pleite hat zu Umbrüchen am heimischen Möbelmarkt geführt. Inwieweit profitieren Sie von dieser?

Saliger: Natürlich werden die frei gewordenen Umsätze zum Teil zu uns wandern, wenngleich man natürlich die Konkurrenz von branchenfremden Anbietern wie Supermärkten oder Non-Food-Diskontern (Action, Tedi etc., Anm.) nicht unterschätzen darf, die ebenfalls am Umsatzkuchen mitnaschen. Aber wir haben immer von der eigenen Stärke und nicht von der Schwäche anderer profitiert. Und das wird auch in Zukunft so bleiben. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass es nie gut ist, wenn ein Marktteilnehmer in Schwierigkeiten gerät, weil das der ganzen Branche in Summe schadet. Und aktuell haben wir ohnehin alle zu kämpfen, weil die während Corona sehr groß gewesene Investitionsfreude aufgrund der derzeit hohen Inflation nachlässt. Je weniger Wettbewerber, desto weniger Player gibt es auch, die dafür sorgen, dass die Kunden auf eine Branche aufmerksam werden und überhaupt darüber nachdenken, ihr Geld für ein schönes Zuhause auszugeben. Das ist nicht nur wichtig für uns, sondern auch für die Baubranche und viele Zulieferer.

Porträt von Thomas Saliger
„Ohne den Mitarbeitern in Vertrieb, Einkauf, Logistik und Marketing und ohne Eigentümer, die Mut haben zu investieren, würde gar nichts funktionieren“, ist Thomas Saliger überzeugt.© Zoe Fotografie

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