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Aktienmarkt Schweiz
Börse Zürich erklimmt Kursgipfel
Schweizer Aktien finden eher selten Eingang in österreichische Wertpapierdepots, sieht man einmal von einigen international bekannten Unternehmen wie dem Nahrungsmittelmulti Nestlé, den Pharmariesen Roche und Novartis sowie den Großbanken Credit Suisse und UBS ab. Die Zürcher Börse würde sich aber durchaus mehr Aufmerksamkeit verdienen, zeichnet sie sich doch durch zahlreiche Qualitätswerte und eine langfristige Beständigkeit aus. Der sukzessive Anstieg des Schweizer Franken hat zudem das Anlageergebnis aus Sicht von Anlegern aus dem Euro-Raum nahezu durchgehend verbessert.
Die Schweiz hat dabei als internationale „Finanzhochburg“ kaum an Attraktivität eingebüßt, auch wenn vorübergehend einige Kapitalströme Richtung Singapur und andere Finanzhäfen festzustellen waren. Die Eidgenossen haben mit diplomatischem Geschick ihre Position zu den internationalen Handelspartnern und vor allem gegenüber der Europäischen Gemeinschaft sehr gut behauptet. Politische Stabilität, Rechtssicherheit und gute konjunkturelle Rahmenbedingungen sprechen für die Qualität unseres westlichen Nachbarn.
Langfristvergleich: 7,8 Prozent p. a.
Das renommierte Schweizer Bankhaus Pictet veröffentlicht seit 1988 alljährlich Langzeitstudien über den Schweizer Kapitalmarkt. Das Datenmaterial reicht dabei bis Ende 1926 zurück, also bald einhundert Jahre. Hätten unsere Groß- oder Urgroßväter damals 100 Franken in Schweizer Aktien investiert, so wären dies nun nach 95 Jahren nominell sensationelle 150.516 Franken, unter Abzug der Inflationsrate immerhin auch noch 24.300. Nominell ergibt dies im Durchschnitt ansehnliche 7,8 Prozent pro Jahr, unter Berücksichtigung des Kaufkraftverlustes (also der Inflation) bleiben immerhin noch 5,8 Prozent p. a. übrig. Die vergangenen zehn Jahre waren mit durchschnittlich neun Prozent plus pro Jahr ein sehr gutes Dezennium. Dabei spielte auch die Inflation kaum eine Rolle, weil sie über eine lange Zeit hinweg negativ war.
Das beste Börsenjahr in dieser Langfristperiode war übrigens 1985 mit einem Plus von 61,4 Prozent, am meisten verlor man 2008 mit 34,1 Prozent. Da zeigt sich wieder, dass eine „Buy-and-hold“-Strategie, also das langfristige Halten von Aktien, eben mit einem entsprechenden Ertrag belohnt wird. Die Annahme, dass sich diese Wertentwicklung auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten langfristig und im Durchschnitt zeigen wird, ist durchaus berechtigt.