Hauptinhalt
Überbauung
Das Supermarktdach als Baugrund
Unten einkaufen, oben wohnen – jahrhundertelang war das eine Selbstverständlichkeit. Dann nahm der Platzbedarf der Einzelhändler zu, der Trend ging zu monofunktionalen Einkaufsagglomerationen am Stadtrand. Viele Innenstädte verödeten, Einkaufs- und Fachmarktzentren gerieten zunehmend in die Kritik. In den letzten Jahren kamen zwei weitere Aspekte dazu: Zum einen die explodierenden Grundstückspreise, die in Kombination mit steigenden Baukosten dazu führten, dass Wohnen vor allem in Ballungsgebieten an die Grenzen der Leistbarkeit stieß. Zum anderen rückte das Thema Bodenverbrauch zunehmend in den Fokus.
Mit einer Bodenversiegelung von durchschnittlich 11,5 Hektar pro Tag – das entspricht zwölf Fußballfeldern – verbaut Österreich der Umweltschutzorganisation WWF zufolge nicht nur mehr als das Vierfache des Nachhaltigkeitsziels des Bundes. Der Bodenverbrauch in der Alpenrepublik liegt damit auch weit über der EU-Zielvorgabe, die mit maximal 2,5 Hektar pro Tag definiert ist. Umdenken tut somit Not.