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Auto
Der Reiz des Unperfekten
Der Begriff Coupé verlangt eine Grundsatzerklärung: Alles, was mehr als zwei Türen hat, ist keines. Vom Marketing geschaffene Wortungetüme wie Coupé-Limousine oder SUV-Coupé haben eines gemeinsam: Sie sind falsch. Echte Coupés wollen nicht praktisch sein, und sie kostenrechnerisch zu hinterfragen, zielt an ihrem Auftrag vorbei: Es sind Sehnsuchtsmodelle abseits des Mainstreams. Eine ausreichende Motorisierung wird vorausgesetzt, es geht aber nicht darum, der Schnellste zu sein, sondern darum, gut auszusehen.
Zwischen den Klassen
Offiziell ist der Mercedes CLE zwischen C- und E-Klasse positioniert. Mit der Außenlänge von 4,85 Metern passt das auch, obwohl die W236 genannte Baureihe auf der Basis des kleineren C-Benz steht. Höher greift allerdings die Motorenpalette: Sie reicht von 227 bis 472 PS, es gibt vier Allradmodelle und einen Diesel.
Als echte Rarität in diesem sonst eher klassisch bestückten Segment rückt demnächst auch noch ein Plug-in-Hybrid nach.
Das ziemlich aufdringliche Cinemascope-Display der E-Klasse ist dem CLE erspart geblieben – das Layout mit zwei Schirmen und den Lüfterdüsen als ansprechendes Stilelement passt auch besser zum Coupé-Charakter. Mit dem Karosseriedesign wird die klassische Fließhecklinie abgefeiert, womit sich der CLE auch zum einzigen Gran Turismo abseits der Oberklasse krönen darf.
Nieren-Werte
Hätte BMW mehr vom 2019 gezeigten Concept 4 ins Serienmodell gerettet, würden sich die Bayern dieses Prädikat auch verdienen. Das seit 2022 gebaute aktuelle 4er-Coupé sorgte vor allem wegen des neuen horizontalen Nierengrills für Diskussionen, an dem sich heute längst niemand mehr stößt. Insgesamt legt BMW sein mittleres Coupé – auch 2er und 8er werden zweitürig angeboten – trotz der ebenfalls flach auslaufenden Silhouette aber vor allem sportbetont aus. Die Palette beginnt mit 184 PS zwar beinahe sanft, reibt dann mit vier Varianten von 374 bis 530 PS aber gehörig in der Hochleistungsliga auf. Vier Diesel, davon zwei weitere Power-Typen, runden das Angebot ab. Die Preisliste eskaliert im Einklang mit dem PS-Angebot: Der Einstiegstarif steigt bis zum Topmodell um das 2,3-Fache.