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Die spannendsten Autos 2022
Ford überarbeitet seinen Topseller ­Focus und macht das nicht nur beim ­Infotainment, sondern modernisiert auch das Außendesign sehr gelungen
© Ford/AGNIESZKA DOROSZEWICZ

Neuerscheinungen 2022

Die spannendsten Autos 2022

Der Trend hin zu mehr Elektroautos hält an. So viel steht fest, doch es wird auch neue Verbrenner geben, und sogar ein weiteres Wasserstoffbrennstoffzellen-Auto ist angekündigt.

Von Guido Gluschitsch

02.02.2022

Anfang des Jahres von den Autos zu erzählen, die im Laufe der nächsten Mo­nate um unsere Gunst und Geldbörsen buhlen werden, ist immer wieder eine ­spannende Aufgabe. Und jedes Jahr nehme ich mir vor, am Ende des Jahres zu kontrollieren, wie gut meine Prognose war – ob ich nicht gar ein zweites Standbein als Wahrsager ­andenken sollte. Denn in Wirklichkeit ist schon jedes Jahr eine gehörige ­Portion Spekulation dabei. Kein ­Autohersteller wird Ihnen Anfang ­Jänner sagen, ob der eben erst noch als Konzeptfahrzeug von der Messe ­geholte neue SUV noch vor dem 31. Dezember in Serie gehen wird. Meist ­sagen sie nicht einmal, in welchem Jahr es in Serie gehen wird. Mitunter bleibt sogar der gesamte Serienstart eine Wette.

Heuer ist die Situation noch einmal verschärft. Zu Redaktionsschluss dieser Seiten bäumt sich gerade ­Omikron statt zu einer Welle zu einer Wand auf. Während Experten darüber entscheiden, wie sie vorgehen, um die kritische Infrastruktur sicher am ­Laufen halten zu können, wird kein Autohersteller den Marktstart eines neuen Modells bestätigen, wenn der nicht ohnedies schon lange definiert ist. Hinzu kommen internationale ­Lieferschwierigkeiten, essenzielle Teile ­betreffend. Der Chipmangel zwingt Autohersteller dazu, den Verkauf mancher Modelle vorerst einzustellen und eben Marktstarts zu überdenken.
Dennoch wollen wir einen Blick in die Zukunft wagen.

Dem Lesegenuss, der Kurzweil beim Bilderschauen tut das ja keinen Abbruch. Ich mache mir an dieser Stelle aber mit Ihnen, p. t. Leserin, p. t. Leser, eines aus. Ende des Jahres schauen wir alle gemeinsam nicht, wie richtig ich mit meiner Prognose lag. Okay? Na gut, eine Ausnahme können wir machen.
Beim ID.5 nämlich.

Volkswagen

Die Coupéversion des Volkswagen ID.4 hatte nämlich schon vor ein paar Wochen seinen Vorverkaufsstart. Was heißt, wenn der 2022 nicht auf den Markt kommt, dann stimmt vermutlich gar nichts von dem, was ich Ihnen nun auf den folgenden Seiten erzähle – aber dann haben wir ziemlich sicher eh ganz andere Probleme, als über den Ankauf eines neuen Pkw zu sinnieren. Doch denken wir positiv und schauen wir uns den ID.5 ein wenig genauer an.
Aktuell startet das Elektro-SUV-Coupé in der Version Pro Performance mit 150 kW Leistung (204 PS), 77-kWh-Akku und 512 Kilometern Reichweite laut WLTP-Messung bei 51.910 Euro. Der GTX schlägt seine Preisliste bei 57.700 Euro auf. Er hat eine maximale Antriebsleistung von 220 kW (299 PS), ebenfalls einen 77-kWh-Akku, der hier für 486 Kilometer Reichweite gut ist. Neben der höheren Leistung hat der GTX auch zwei Motoren – also Allradantrieb. Mit dem ID.5 Pro um 50.390 Euro wird das Einstiegsmodell erst ein wenig später erhältlich sein. Auch hier ist eine 77-kWh-Batterie verbaut, allein, der Motor hat weniger Leistung, 128 kW (174 PS) nämlich.
Keinen reinen E-Antrieb wird es für den Taigo geben. Der ist ebenfalls ein SUV-Coupé, aber kleiner und vom Format des T-Cross. Er wird von Benzinern mit 95 bis 150 PS angetrieben.

Mit dem ID.Buzz steht dann aber doch noch ein weiteres E-Auto bei Volkswagen in der Pipeline. Der ­Elektrobus punktet aber nicht nur mit seinem Antrieb, sondern auch seinem gewinnenden Design. 4,6 Meter ist er lang, und damit so lang, wie zuletzt der T3 war. Allrad ist angesagt, einen Preis gibt es noch nicht. Und wenn wir schon in Richtung Nutzfahrzeuge abdriften, dann gibt es bei VW noch eine Ansage – den neuen Amarok –, und damit kommen wir auch gleich zu . . .

. . . Ford

Der neue Amarok ist nämlich keine VW-Produktion mehr, sondern ein Badge-engineerter Ford Ranger. Oder, weniger geschwollen ausgedrückt: Ford entwickelt und baut den Ranger nicht nur für sich selbst, sondern auch für VW als Amarok. Bei Ford sollen Vier- und Sechs-Zylinder-Dieselmotoren für den Antrieb sorgen. Der Radstand wächst, die Spurbreite ebenfalls – der Ranger wird also noch mächtiger. Erstmals kann man zwischen zwei Allradantrieben wählen, nämlich einem elektronisch während der Fahrt zum Heckantrieb zuschaltbaren Vorderradantrieb und einem permanenten Allradantrieb mit „Set and forget“-Modus. „Er sorgt dafür, dass die Offroad-Kapazitäten des Pick-up-Modells jederzeit und überall dort zur Verfügung stehen, wo der Kunde sie spontan benötigt“, erklärt Ford.

Nicht viel sagen sie zu Gerüchten, dass der für China produzierte Evos bei uns den Mondeo ablösen könnte. Das wird also noch spannend. Klar ist hingegen, dass der Focus ein Facelift bekommen wird – und das fällt größer aus als viele Facelifts in den vergangenen Jahren. Es wird also nicht nur das Infotainment getauscht, sondern auch am optischen Auftritt viel verbessert.

Alfa

Ganz neu hingegen ist der Alfa Tonale. Noch nie gehört? Kein Wunder. Er hat keinen Vorgänger und ist ein SUV-Neuzugang, eine Schuhnummer kompakter als der Stelvio, der sich die Plattform und den Antrieb mit dem Jeep Compass teilen könnte. Als stärks­ter Antrieb wird ein 250 PS starker Plug-in-Hybrid kolportiert. Doch das alles wird ohnedies zur Nebensache, wenn man den Wagen sieht. Selbst eingefleischte SUV-Hasser kriegen bei dem Anblick feuchte Hände und ein Vibrato in der Stimme. Er wird dem 2019 präsentierten Tonale Concept nämlich wie aus dem Gesicht gerissen aussehen, wette ich.

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