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Die möglichen Folgen der „Midterm Elections“
Die US-Börsen und die Wahlen
Schwarze Wolken haben heuer den Börsenhimmel eingetrübt. Nahezu alle Aktienmärkte sind seit Jahresbeginn kräftig im Minus, der weltgrößte Börsenplatz an der Wall Street weist einen Rückschlag zwischen 22 Prozent (gemessen am S&P-500-Index) und 32 Prozent (Nasdaq-100-Index) auf. Das Gewitter kam dabei von vielen Seiten: Der Höhenflug der Inflation und die „Explosion“ der Energiepreise, die massiven Zinsanstiege, die Angst vor einer Rezession und folgenreiche, geopolitische Brandherde wie jener in der Ukraine waren neben der wiederaufkeimenden Pandemie und der belastenden Situation in China und Taiwan die Brandbeschleuniger. Und in den USA stehen zudem am 8. November Zwischenwahlen an, die auch zu einer innenpolitischen Pattsituation führen könnten. Wie man sich in einem derartigen Umfeld anlagetechnisch verhalten sollte, analysiert GEWINN für Sie im nachfolgenden Artikel.
„Midterm Elections“ und die Börse
Die oben angeführten Belastungsfaktoren drängen in ihrer gewaltigen Summe die US-Innenpolitik zwar etwas in den Hintergrund, trotzdem soll aufgrund der Bedeutung dieser Wahlen darauf eingegangen werden. Am 8. November finden die Kongresswahlen bzw. Zwischenwahlen in den USA statt, auch „Midterm Elections“ genannt, weil sie eben in der Mitte der vierjährigen Präsidentschaftszeit stattfinden. Es werden das gesamte Repräsentantenhaus mit 435 Abgeordneten und 35 Sitze (von 100) im Senat neu gewählt. Die beiden Häuser bilden gemeinsam den gesetzgebenden Kongress der USA.
Die Ergebnisse sind ein viel beachtetes Stimmungsbarometer für die ersten beiden Präsidentschaftsjahre. Dieses Mal eben für den Demokraten Joe Biden, der sich nicht gerade über die besten Umfragewerte freuen kann. Aktuell haben die Demokraten mit 222 Sitzen die Mehrheit im Repräsentantenhaus (Republikaner: 213 Sitze), im Senat verfügen Demokraten und Republikaner derzeit über je 50 Sitze, die Neuwahl betrifft allerdings 21 Sitze der Republikaner und nur 14 der Demokraten.
Die Republikaner hoffen, die Mehrheit im Repräsentantenhaus und im Senat zurückzugewinnen, was die Arbeit des demokratischen Präsidenten sehr erschweren würde. Er müsste dann viele Maßnahmen mühsam per Dekret durchsetzen oder den Republikanern gegenüber weitreichende Zugeständnisse machen.
An sich zeichnet sich eine sehr spannende Wahl ab, die Umfragen weisen äußerst knappe Ergebnisse auf. Auch wenn den Demokraten nur ein Haus „verloren“ geht, wird es für Biden mühsam. Obwohl seine Beliebtheitswerte weiter eher gering sind, konnten doch seine Demokraten mit einigen wichtigen Gesetzesbeschlüssen in den letzten Monaten wieder Vertrauen gewinnen. Damit lebt die Hoffnung der Demokraten auf, dass sie zumindest im Senat knapp die Mehrheit erkämpfen können.
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