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Falsches Gold
Gold: Echt oder falsch?
Das Auto sei defekt, er habe aber aktuell gar kein Geld bei sich, klagt ein Mann auf der Autobahnraststätte. Während man noch überlegt, ob man ihm glauben soll, zieht er eine goldene Armkette vom Handgelenk und meint, wenn man ihm zweihundert Euro ausleihen würde, gäbe er diese Kette als Pfand. Natürlich würde sie von ihm morgen schon ausgelöst, schließlich handle es sich um ein wertvolles Erbstück, mindestens tausend Euro wert. Fällt man darauf herein, ist man um eine Erfahrung reicher und um zweihundert Euro ärmer. Denn der Mann mit der angeblichen Autopanne wird sich nie wieder melden, und bei dem Goldarmband „handelt es sich um Falschgold, auch wenn es häufig eine Punze hat, die die angebliche Echtheit beweisen soll“, so Walter Hell-Höflinger, Geschäftsführer des Goldhändlers Gold & Co. und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Edelmetalle. „Bei Privatpersonen geht es im Zuge von Betrugsanzeigen meist um nicht so hochwertige Fälschungen von Schmuck oder Münzen“, schildert Horst Hakala, Amtsdirektor in der Ermittlungsunterstützung des Bundeskriminalamts und dabei auf die bundesweite Auswertung von Betrugsanzeigen spezialisiert. Hochwertiger gefälscht ist oft das, was bei Händlern und Pfandleihern aufschlägt.
Gefälscht sein kann grundsätzlich alles, was vorgibt, Gold zu sein, die Fantasie der Betrüger scheint keine Grenzen zu kennen: So ist auf Ebay sogar schon gefälschtes Zahngold verkauft worden, samt Zähnen.
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