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Gratuliere, es sind … Zwillinge!
Bis heute hat es sich hierzulande nicht wirklich herumgesprochen, dass Kia und Hyundai zusammengehören. Viele Modelle sind mehr oder weniger baugleich – ­etwa die beiden zentralen Baureihen Hyundai i30.
© Kia, Bildbearbeitung GEWINN

Auto

Gratuliere, es sind … Zwillinge!

Klonen ist eine der beliebtesten Praktiken in der Autobranche – des lieben Kostendrucks wegen teilen sich immer mehr Modelle verschiedener Marken identische Plattformen und Technik. Den Unterschied machen nur noch das Design und ein übermächtiges Marketing, das eine künstliche Identität dazudichtet. Dennoch gibt es Unterschiede, mit wie viel Aufwand die Sache betrieben wird.

Von Stefan Pabeschitz

29.05.2024
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Die simpelste Variante, das Badge-Engineering, bei dem sich die Modelle tatsächlich nur in der Namensgebung unterscheiden, betreibt aktuell nur Mitsubishi – dessen Kompakt-Crossover ASX ist bis auf Marklenlogo und Schriftzüge identisch mit dem Renault Captur, ebenso der aktuelle Colt, der nichts anderes als eine Zweitidentität des Clio ist. ­Mitsubishi betont, dass es sich um eine Übergangslösung handelt und die nächsten Modellgenerationen wieder eigenständig sein werden. Um Entwicklungs- und Produktionskosten zu sparen, streuen aber immer mehr Konzerne weitgehend gleiche Bau­reihen über ihre Submarken.

Einer der eifrigsten Stammväter war in dieser Hinsicht der erste Fiat Tipo von 1988, der als Basis für Fiat Tempra, Lancia Dedra, Delta II und später Lybra sowie für die Alfa Romeos 145, 146, 155, GTV, Spider und 147, 156 und GT diente – allerdings jeweils mit variabler Technik-Bestückung.

Der Vorreiter wesentlich umfassenderer Baugleichheit war VW. Bis heute teilen sich etwa Golf, Škoda ­Octavia, Seat Leon und Audi A3 die gleiche Plattform und sind auch ­weitgehend mit derselben Technik bestückt, bei anderen Baureihen ist die Verwandtschaft ähnlich eng. Motorische Ausreißer gibt es, so wie etwa der Audi RS3 mit dem Fünf-Zylinder-Turbo und 400 PS die Sportflagge hochhält. Eine Besonderheit ist hier auch, dass die neu aufgebauten Marken wie Seat und Škoda vom Transfer etablierter Technik zum günstigeren Preis durchwegs bis heute profitieren.

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