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Lei(n)wand schauen© LaVague, Xiaomi, Philips, Samsung

Test: Beamer

Lei(n)wand schauen

In der Bildschirmgröße über 100 Zoll sind Beamer im Vergleich zum Fernseher preislich unschlagbar. In der Bauart Ultrakurz­distanz stehen sie knapp an der Wand und niemandem mehr im Weg – und direktes Netflix-und-Co.-Streaming macht Spaß.

Von Herwig Wöhs

27.02.2023

Zuerst zu den günsti­geren LED-Beamern: Der La Vague HD120 von Otto Versand um 129,99 Euro hat einen eingebauten Akku für bis zu eine Stunde stromunabhängigen Filmgenuss und wiegt trotzdem nur 380 Gramm. Mit einer Auflösung von 480 mal 320 Pixel sind die Bilder nicht wirklich kna­ckescharf, aber es macht Spaß, mit dem Beamer vom Handy ge­streamte Videos auf der (Lein-)Wand oder Zimmerdecke zu schauen.

Beamer können auch stylish sein. Die Tonnenform des Samsung The Freestyle macht ihn auf den ­ersten Blick gar nicht als Beamer erkennbar, und mit seinen Streaming-Apps ist er voll auf Lifestyle ausgerichtet. Die Projektion kann um 180 Grad drehbar von der Wand bis zur Decke erfolgen, die 550 Lumen reichen für eine satte Bilddarstellung bis rund zwei Meter Diagonale. Der Beamer stellt automatisch scharf und ­optimiert die Projektion (Autolevelling). Aktuell geht The Freestyle ab 539 Eu­ro über den Ladentisch.

Beim dritten LED-Beamer im Testfeld, Xiaomi Compact Pro 2 (849 Euro), kommt Android TV 9.0 als Betriebssystem zum Einsatz, das alle Streaming-Apps bietet, die das Herz ­begehrt. Der integrierte Lage­sensor erkennt die ­Position des Beamers und optimiert das Bild darauf. Hier fehlt auch nicht die integrierte Sprachsteuerung, damit man das Abspielen zwecks Getränkeholpause per Sprachbefehl pausieren kann. Die mögliche Bildschirmdiagonale von 30 bis 120 Zoll (1 Zoll = 2,54 cm; 76,2 bis 304,8 cm) wirkt bei großem Abstand in der HD-Auflösung schon pixelig, vor allem wenn sich das ­Auge an die Qualität eines 4K-Bildes gewöhnt hat.
Neben den nativen Apps können TV-Sticks wie Chromecast oder Fire genutzt und dank Bluetooth Filme auch vom Handy ­gestreamt werden. Leicht störend: Der Lüfter ist überraschend laut.

Laser-Ultrakurzdistanz

Der Philips Screeneo U4 (1.209 Euro) bietet ein maximales Bild von 120 Zoll bei einem Beamer-Wand-Abstand von (nur) 56 Zenti­metern. Das kleinstmögliche Bild hat 35 Zoll, dabei beträgt der Wandabstand lediglich unglaubliche 4,5 Zen­timeter! Die Möglichkeit, zwei Bluetooth­geräte gleichzeitig zu koppeln, etwa zwei Kopfhörer, prädestiniert den U4 für laute Umgebungen. Das integrierte 2.1-Soundsystem reicht für passablen Sound in normalen Umgebungen, eine Soundbar wird dadurch nicht ersetzt. Die ­automatische Kalibrierung stellt, nachdem der Beamer umgestellt wurde, selbstständig Kipp-, Neigungswinkel und Fokus wieder ein.

Beamer, Viewsonic X2000L-4K, LG Cinebeam HU715QW, Sony VPL-PHZ51, Epson EB-770Fi
© Viewsonic, LG, Sony, Epson

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