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Konjunktur
Schwellenländer holen auf, aber China bereitet Sorgen
Emerging Markets. Die Auswirkungen der restriktiveren Geldpolitik schlagen in den Industrieländern auf die Realwirtschaft durch. Die US-Wirtschaft könnte gegen Jahresende in eine Rezession fallen, Europa kämpft weiterhin mit einer hartnäckigen Kerninflation. Im Gegensatz dazu haben die Schwellenländer günstigere makroökonomische Aussichten. „Wir prognostizieren eine durchschnittliche Wachstumsrate von vier Prozent in diesem Jahr gegenüber 1,1 Prozent in den Industrieländern“, erläutert Monica Defend, Leiterin Amundi Institute, in einem aktuellen Research Paper. Viele Länder seien bei der Normalisierung der Geldpolitik bereits vorangeschritten, angesichts von Inflationsrückgängen seien vielerorts Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten. Das habe dazu beigetragen, die Kluft zwischen Industrie- und Schwellenländern zu verringern. Die Kreditkosten der öffentlichen Hand sind auf dem niedrigsten Stand seit 2007 (siehe Grafik).
Asien trage einen erheblichen Teil des Wachstums – trotz der jüngsten Schwäche in China. Das Reich der Mitte bereitet nämlich Sorgen, es ist im Juli in die Deflation gerutscht. Experten befürchten, dass die Erwartung sinkender Preise Investitionen und Konsum weiter dämpfen könnte und eine negative Preisspirale entsteht. Dazu gesellt sich der angeschlagene Immobiliensektor. Immoriese Evergrande hat in den USA Gläubigerschutz beantragt.