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Kommer spricht Klartext
Sind Schwellenländeraktien immer noch sinnvolle Investments?
Schwellenländeraktien haben im zurückliegenden Jahrzehnt schlechtere Renditen produziert als Industrieländeraktien. Hinzu kommen seit gut zwei Jahren unschöne politische Nachrichten aus China, dem größten Schwellenland. Man denke an den brutalen Covid-Lockdown und zahlreiche Willkürakte der chinesische Staatsdiktatur, die auch ausländische Aktionäre betreffen und vielleicht zu den niedrigen Renditen des chinesischen Aktienmarktes beigetragen haben.
Vor diesem Hintergrund tauchen seit einiger Zeit vermehrt skeptische Stimmen zu Schwellenländerinvestments auf. Im vorliegenden Beitrag gehen wir daher der Frage nach, ob Aktieninvestments in Schwellenländern für Privatanleger heute noch attraktiv sind und, wenn ja, wie sie aus unserer Sicht durchgeführt werden sollten.
Warum Emerging-Markets-Aktien ins Portfolio aufnehmen?
Das Hauptargument für Aktieninvestments in Schwellenländern besteht nicht in ihren langfristig höheren Renditen, sondern darin, dass sie generell ein wesentlicher Teil des globalen Aktienmarktes sind. Wer keine Emerging-Market-Aktien im Depot hat, investiert definitionsgemäß nicht in den globalen Aktienmarkt, nicht in die „Welt-AG“, sondern nur in einen Teil davon.
Auch realwirtschaftlich sind Schwellenländer keine Nischenveranstaltung. Sie machen über 85 Prozent der Weltbevölkerung aus, repräsentieren über 70 Prozent der Landmasse dieses Planeten, beherbergen rund vier Fünftel der bekannten Rohstoffvorkommen auf der Erde und erzeugen – je nach Berechnungsmethode – zwischen 30 und 55 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung (nach nominalen Wechselkursen oder nach kaufkraftbereinigten Kursen). Dass dieser Anteil – so wie in den zurückliegenden 20 Jahren – trendmäßig weiter steigen wird, bezweifeln nur wenige.
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