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Konjunktur
Sinkende Inflation hat ihren Preis
Welt. „2023: Zwischen Resilienz und Rezession“: So betitelte die Deutsche Bank ihren Marktausblick. Chefstratege Markus Müller geht für Europa wie auch die USA von einer, wenn auch milden, Rezession aus und einer sinkenden, aber immer noch relativ hohen Inflation. Den Höhepunkt des Zinsanhebungszyklus erwartet er in den USA bei 5,25 Prozent bald im nächsten Jahr, die Inflationsrate sollte im Jahresverlauf unter sechs Prozent fallen.
Die Ökonomen des Finanzdienstleisters Vanguard sehen die US-Inflation Ende 2023 bei rund drei Prozent, wodurch die Fed Fund Rate im Jahresverlauf über der Inflationsrate liegen könnte. Chefökonom Joe Davis bezeichnet hohe Zinsen und Wachstumsschwächen als „Kosten der Disinflation“, wobei in Europa eine Double-Dip-Rezession nicht ausgeschlossen werden könne. Die Inflation werde hier zwar ebenfalls zurückgehen, aber 2023 hartnäckig über dem EZB-Ziel bleiben (siehe Grafik), was Konsumenten „schmerzhaft spüren“ werden.