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Strom vom Balkon wird günstiger
Balkonkraftwerke gibt es auch mit Stromspeicher wie hier vom Grazer Hersteller EET.
© EET/Martin Schneider

Balkonkraftwerk

Strom vom Balkon wird günstiger

Käufer der beliebten Minisonnenkraftwerke für den Balkon profitieren von der neuen Umsatzsteuerbefreiung. Volle ­Lager drücken aktuell nochmals die Preise.

Von Herwig Wöhs

27.02.2024

Mit ein wenig Platz am Balkon oder am Balkongeländer, auf der Terrasse, auf Geräteschuppen oder auf Vordächern kann heute jeder ohne viel Aufwand selbst Sonnenstrom erzeugen. Eine gängige Größe für ein Balkonkraftwerk sind zwei PV-Paneele mit je 170 mal 110 Zentimetern und je 20 Kilo Gewicht. Wer seit Jänner 2024 als Privatperson ein solches Kraftwerk kauft, dem schenkt der Staat die Mehrwertsteuer in Höhe von 20 Prozent. Dazu kommt: Die Lieferengpässe sind Vergangenheit und die Lager voll. Das drückt nochmals die Preise. So kostete das CS6-Paneel mit 410 Watt des renommierten Herstellers Canadian Solar im Juni 2023 noch 199 Euro, heute ist es um 119 Euro brutto erhältlich.

Die Mehrwertsteuer von fast 20 Euro abgezogen gibt es das ­Solarpaneel somit zum halben Preis im Vergleich zum Sommer 2023, was die Rentabilität natürlich deutlich verbessert. Zu den Kosten für die Paneele kommen noch jene für Wechselrichter, Kabel, Stecker und Befestigungsmaterial. Steckerfertige Balkonkraftwerke mit 800 Watt Peak Leistung starten aktuell ab ca. 400 Euro. Die 800 Watt sind die gesetzliche Obergrenze bei der Einspeiseleistung. Tipp: Alle Details zur Steuerbefreiung von PV-Anlagen lesen Sie auf Seite 110.

Kein Geld für Einspeisung

Eine einfache Meldung an den örtlich zuständigen Netzbetreiber reicht in den meisten Fällen aus, um ein Balkonkraftwerk in Betrieb nehmen zu dürfen. Auch kann man sie ohne Hilfe eines Elektrikers installieren und einfach in die nächste verfügbare Steckdose einstecken. Dem geringen administrativen Aufwand steht ein Nachteil gegenüber: Erzeugter Strom, der nicht sofort im Haushalt verbraucht wird, wird verschenkt. Weder läuft der Zähler rückwärts, noch gibt es Geld für den ins Netz eingespeisten Strom.

Um nicht zu viel zu verschenken, sollten Erzeugung und Verbrauch möglichst zeitgleich passieren. Meist werden für Balkonkraftwerke zwei ­Paneele mit einer Leistung von je 350 bis 450 Watt Peak eingesetzt. Südseitig montierte Paneele liefern im Sommer rund um die Mittagszeit den meisten Strom. Dann stößt die Anlage an die 800-Watt-Einspeisegrenze. Doch braucht man zu Mittag diese maxi­male Leistung? Eine Lösung ist die Ausrichtung der Paneele statt auf Süd auf Ost/West, wenn es die Gegebenheiten auf Balkon oder Terrasse zulassen. Das mindert zwar den Stromertrag insgesamt, erhöht aber die Produktion am Morgen und am Abend, wenn man die Energie eher selbst verbraucht.

Wer seinen Stromertrag am Handy verfolgen will, sollte einen Wechselrichter mit direkter WLAN-Anbindung wählen, alternativ kann der Stromertrag mittels intelligenter Steckdosen (z. B. Shelly Smart Plug ab 17 Euro) gemessen werden.

Speicher für den Balkonstrom

Eine andere Möglichkeit, den überschüssigen Strom nicht zu verschenken, ist die Aufrüstung mit einem ­Speicher. Das Grazer Unternehmen EET bietet seinen Balkonspeicher ­Solmate Naked um 1.990 Euro netto an. Damit können auch bestehende An­lagen nachgerüstet werden. Erzeugt das Balkonkraftwerk mehr Strom, als aktuell verbraucht wird, wird der ­LiFePO4-30-Ah-Akku gela-den.

Am Abend können dann 1,44 kWh Strom aus dem Speicher genutzt werden, das reicht für drei Stunden Licht und Fernsehbetrieb. Bei einem Black-out versorgt der Solmate eine Notfallsteckdose mit 1.000 Watt. Eine Alternative ist der 1,6 kWh starke ­Speicher Solix von ­Anker. Dieser arbeitet mit fast allen Wechselrichtern zusammen und garantiert 6.000 Ladezyklen und 15 Jahre Leistung (ab 1.263 Euro). Ebenfalls geeignet für eine Montage im Freien ist der wasser­dichte Zendure Solarflow (1.92 kWh, ab 1.258 Euro).

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