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40 Jahre GEWINN

Von roten Bullen bis Einhörner

Der GEWINN-Jungunternehmer-Wettbewerb ist der älteste Start-up-Award des Landes und war die erste große Bühne für viele heute große Namen.

Von Friedrich Ruhm

30.03.2022
GoStudent-Gründer Gregor Müller (li.) und Felix Ohswald
Sie sind Österreichs zweites Einhorn und die GEWINN-Jungunternehmer 2021: Die GoStudent-Gründer Gregor Müller (li.) und Felix Ohswald überzeugten die Jury mit ihrer Online-Nachhilfe-Plattform.© Ernst Kainerstorfer

„Schon wieder der mit seinem Zuckerlwasser“, soll Wolfgang Schüssel, der damalige Wirtschaftsminister und Vorsitzende der Jury des GEWINN-Jungunternehmer-Wettbewerbs, über die erneute Einreichung eines gewissen Dietrich Mateschitz geurteilt haben. Das war 1991, und ein Jahr zuvor hatte GEWINN unter dem Titel: „Top-100-Jungunternehmer“ den ersten Start-up-Award Österreichs ins Leben gerufen. Gesucht waren „die Rockefellers von morgen“, zu gewinnen gab es Geld- und Sachpreise im Wert von 500.000 Schilling.

Anders als heute wurden zu Beginn der 1990er-Jahre Menschen in Österreich, die ein Unternehmen gründen wollten, noch eher mitleidig belächelt. Eine vermeintlich sichere Anstellung, am besten bei einer Bank oder gleich beim Staat, galt als weit erstrebenswerter als der unsichere Schritt in die Selbständigkeit. Für GEWINN war es daher ein Anliegen, jene vor den Vorhang zu holen, die es trotzdem wagten, ihre eigenen unternehmerischen Ideen zu verwirklichen.

Red Bull und andere Promi-Unternehmer

Dietrich Mateschitz, der mit Red Bull diesen Monat 35 Jahre Markteinführung feiert, ist der mit Abstand prominenteste Teilnehmer des GEWINN-Jungunternehmer-Wettbewerbs. Gleich dreimal nahm er teil. 1990 bei der Premiere der „Mutter aller Start-up-Awards“ war er auf Rang 24 gelandet. Nach dem zweiten Platz 1991 stellte er sich 1993 noch einmal der Jury und wurde Dritter.

Zum Titel „GEWINN-Jungunternehmer des Jahres“ hat es für Mateschitz also damals nicht gereicht, trotzdem erklärte der in der Folge mehr als erfolgsverwöhnte Unternehmer in einem seiner seltenen Interviews: „Wir erinnern uns sehr gerne daran zurück. Wir waren 1990 das vierte Jahr auf dem Markt und hatten das Jahr davor kumuliert Break-even gemacht. Vor allem ein Erfolg wie unser zweiter Platz im darauffolgenden Jahr hilft einem jungen Unternehmen, dass überhaupt erst einmal wirklich Notiz von ihm genommen wird, bestätigt einen gewissen wirtschaftlichen Erfolg und weckt Aufmerksamkeit.“

Mateschitz war aber nicht der Einzige, der auf der Bühne des GEWINN-Jungunternehmer Wettbewerbs einen seiner ersten Auftritte hatte und später ganz groß rausgekommen ist. Auch Persönlichkeiten wie Polytec-Gründer Friedrich Huemer, Norbert Zimmermann, der aus dem Sanierungsfall Berndorf AG ein erfolgreiches Unternehmen geformt hat, oder der Pionier für Zeitarbeit in Österreich und Gründer der Trenkwalder Personaldienste AG, Richard Trenkwalder, zählen dazu. Letzterer sagt über den GEWINN-Jungunternehmer-Wettbewerb: „Der Wettbewerb hat mich sehr motiviert und hatte eine sehr gute Außenwirkung für mein Unternehmen – eine der ersten.“

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