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Gesunde Fingernägel
Was Nägel über unsere Gesundheit preisgeben
Durchschnittlich wachsen unsere Nägel zwei bis drei Millimeter pro Monat, wobei Zehennägel langsamer wachsen als Fingernägel. Erst wenn ein Nagel eingerissen oder abgesprungen ist, nimmt man wahr, wie störend es ist und wie lange es dauert, bis er nachwächst.
Nagelveränderungen treten meist durch reichlichen Kontakt mit Feuchtigkeit auf, durch Austrocknung der Haut (z. B. im Winter), falsche einseitige Ernährung, Kontakt mit verschiedensten Chemikalien (auch berufsbedingt möglich), verschiedene Erkrankungen (Pilzinfektionen, Dermatosen) oder können auch durch falsche Mani- und Pediküre bedingt sein.
Die häufigsten Probleme
Weiße Flecken, Verfärbungen oder Rillen weisen meist auf Dysbalancen im Körper hin. So weisen zum Beispiel weiße kleine Flecken auf Abwehrschwäche oder Zinkmangel, gelbliche Verfärbungen auf Raucher, häufiges Lackieren ohne Unterlack oder Vitamin E-Mangel hin. Sogenannte Uhrglasnägel treten meist bei chronischen Lungenproblemen auf, während Hohlnägel einen langfristigen Eisenmangel vermuten lassen. Längsrillen geben Hinweise auf Verletzungen in der Nagelbildungszone, Querrillen hingegen sind ein Zeichen für eine Zytostatikabehandlung, wobei hier Nägel auch –abfallen können.
Die häufigsten Nagelprobleme sind brüchige und splitternde Fingernägel. Besonders nach dem obligaten Hausputz oder getaner Gartenarbeit ist dies häufig der Fall. Das Tragen von Handschuhen als Schutz vor Reinigungsmitteln, Schmierölen oder Erde ist wichtig. Genauso wichtig ist es, die Nägel nach getaner Arbeit richtig zu reinigen. Hier eignen sich der sanfte Druck einer Nagelbürste und neutraler Waschlotionen. Anschließend sollten Nägel und Nagelbett mit einer guten Handcreme gepflegt werden. Die verlorengegangene Fette der Haut sollen zur Regeneration des Säureschutzmantels zugeführt werden. Besonders wertvolle Öle sind Jojoba-, Mandel- oder Olivenöl. Sie nähren auch die Nagelbildungszone dank ungesättigter Fettsäuren und verhindern das Einreißen der Nagelhaut.
Eine Verletzung sollte immer gut desinfiziert werden und tagsüber mit einem Pflaster vor Verunreinigungen geschützt werden. Während der Nacht können Sie die Verletzungen offenlassen, sodass sie gut abtrocknen können. Sollte schon eine Entzündung vorhanden sein, geben Sie im Anschluss an die Desinfektion einen Tropfen Nelkenöl ins Nagelbett. Diese wirkt entzündungshemmend und bakteriostatisch.
Regelmäßige Nagelpflege
Schneiden, Feilen und Lockern sowie Zurückschieben der Nagelhaut sollten unter entsprechend hygienischen Bedingungen erfolgen, da ansonsten die Gefahr einer Pilzinfektion gegeben ist. Meiden Sie Nagelknipser und Metallfeilen, da sie viel zu grob sind und die Struktur des Nagels schädigen. Besser sind Diamantfeilen mit feinsten Schleifpartikeln, Glasfeilen oder Sandpapierfeilen. Keinesfalls sollten die Ecken zu weit ausgeschnitten werden, da sich hierdurch das Nagelbett verengt und einwächst. Sollte dies der Fall sein, nehmen Sie die Hilfe eines gut ausgebildeten Fußpflegers in Anspruch.
Besonders für Diabetiker sind selbst kleinste Verletzungen eine große Gefahr, umso mehr ist hier auf optimale Bedingungen und Kenntnisse durch den diabetischen Fußpfleger wert zu legen.
Nagelbettentzündungen können gefährliche Komplikationen zur Folge haben. Die harmloseste Nebenwirkung einer unsachgemäßen Versorgung der Nagelhaut ist ein welliges Wachstumsmuster.
Inhaltsstoffe von Nagellack und Entferner können die Nägel ebenso wie Gelnägel oder Nägel aus Acryl und Schellack auf Dauer schädigen und verfärben. Gleichzeitig kann die Nagelplatte durch langfristige Anwendung dünner und brüchiger werden.
Nicht vergessen sollte man, dass längerfristige einseitige Ernährung auch unsere Nägel beeinträchtigt. Besonders Nährstoffe wie Eisen, Zink und Biotin sind für eine starke physiologische Nagelplatte wichtig.