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Zu Fuß den Wein entdecken
Weinweitwanderwege
Der südwestschweizerische Kanton Wallis verfügt mit dem Rhônetal über das größte Weinanbaugebiet der Eidgenossenschaft. Eingebettet in die imposante Kulisse von vergletscherten 4.000er-Gipfeln erstreckt sich eine kultivierte Weinlandschaft mit einzigartigen alpinen Terroirs auf dachsteilen Rebterrassen. Charakteristisch sind kunstvoll angelegte Trockensteinmauern, munter plätschernde Suonen (Bewässerungskanäle), aufragende Kalkwände, burgengekrönte Felsen, urige Winzerdörfer und adrette Weinstädtchen.
Beste Reisezeit ist der Herbst. Dann leuchtet unter dem blitzblauen Himmel das Weinlaub in allen Schattierungen von Gold bis Purpurrot, dahinter glitzern die Schneefelder der Bergriesen; Trauben (ja, man darf naschen) und Feigen sind reif.
Der Walliser Weinweg (Markierung Nr. 36; im mehrheitlich französischsprachigen Teil des Wallis Chemin du Vignoble genannt) schlängelt sich über 66 Kilometer auf der Nordseite des Rhônetals von Martigny bis Leuk in Seehöhen zwischen 450 und 800 Metern dahin. Die Tour verläuft zu rund zwei Dritteln auf Schotterstraßen und Naturwegen, zwischendurch auch auf Asphalt. Die vier Tagesetappen sind zwölf bis 24 Kilometer lang, das stete Auf und Ab summiert sich bis zu 800 Höhenmeter pro Tag. Zwischendurch kann mit öffentlichem Bus oder Bahn abgekürzt werden.
Genauso einzigartig wie die Landschaft sind auch die Weine des Wallis. Das 5.000 Hektar große Anbaugebiet wird von heißen Sommern, unterschiedlichen Mikroklimata und wenig Niederschlag geprägt. Der steinige, kalkreiche Boden bringt eine große Vielfalt mit 72 verschiedenen Rebsorten hervor. 61 Prozent der Produktion entfallen auf Rotweine: vorwiegend Pinot Noir; weiters Gamay, Syrah, Cornalin, Humagne Rouge, Merlot und die beiden endemischen Trauben Gamaret und Diolinoir. Bei den Weißweinen dominieren Chasselas (Fendant) und Petite Arvine (beide einheimisch); weiters Savagnin Blanc (Traminer), Chardonnay und Pinot Gris.
Entlang des Weges laden Kellereien zur Verkostung ein.